Nordrhein-Westfalen unterstützt Tierhalter mit Schutzzäunen und Hütehunden gegen Wolfsangriffe.
Ab sofort können Tierhalter in Nordrhein-Westfalen finanzielle Unterstützung für den Herdenschutz vor Wölfen beantragen. Das NRW-Umweltministerium gab bekannt, dass Schutzzäune und die Anschaffung sowie Ausbildung von Hütehunden nun landesweit gefördert werden. Diese Maßnahme gilt für Halter von Schafen, Ziegen und anderen Weidetieren.
Bisher erstreckte sich die Förderung nur auf etwa die Hälfte der Landesfläche. Nun sollen die Kosten für spezielle Schutzzäune und, unter bestimmten Bedingungen, auch für Herdenschutzhunde zu 100 Prozent übernommen werden. Weiterhin werden Entschädigungen für Schäden durch Wolfsrisse an Haus- und Nutztieren landesweit gezahlt.
Die Entschädigung wird jedoch nur dann gewährleistet, wenn der Tierhaltern nach einer einjährigen Übergangsfrist über einen entsprechenden Grundschutz verfügt. Mit dieser Regelung soll ein flächendeckender Herdenschutz langfristig sichergestellt werden. Anträge zur Förderung können auch nach Ablauf der Frist gestellt werden.
Im Jahr 2025 steht für Herdenschutzmaßnahmen ein Gesamtvolumen von bis zu einer Million Euro zur Verfügung. Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) erklärte, dass wandernde Wölfe am Tag mehr als 50 Kilometer zurücklegen können. Ein effektiver Herdenschutz helfe nicht nur den Tieren, sondern verhindere auch, dass Wölfe lernen, Nutztiere zu reißen.
Die Landwirtschaftskammer NRW bietet kostenlose Beratungen zu möglichen Schutzmaßnahmen für Weidetierhalter an.
Im Jahr 2024 wurden durch Wolfsangriffe in NRW mehr als 45.800 Euro an Schadenausgleich geleistet. Hierbei kam es zu insgesamt 80 Angriffen, von denen 95 Prozent auf Schafe entfielen. Im Vergleich dazu wurden 2023 noch knapp 26.000 Euro für 55 Angriffe auf Nutztiere gezahlt. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hat die entsprechenden Daten zusammengestellt.
Zusätzlich wurden im Jahr 2024 für Präventionsmaßnahmen mehr als 812.000 Euro auf 180 Fälle verteilt, um beispielsweise Wolfsschutzzäune zu bauen. Im Vorjahr waren es noch knapp 570.000 Euro für 136 Fälle.
In Nordrhein-Westfalen sind derzeit vier Wolfsrudel bekannt.
Quelle: WDR, dpa und die Landwirtschaftskammer NRW
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