Ein brisantes Protokoll zur Rahmedetalbrücke, das Fehler dokumentierte, wurde manipuliert. Neue Dokumente bringen Licht ins Dunkel.
Ein achtseitiges Protokoll mit wichtigen Aussagen zur Rahmedetalbrücke ist offenbar manipuliert worden. Neue Dokumente, die laut Berichten dem WDR vorliegen, zeigen, dass eine Mitarbeiterin der Autobahn GmbH versucht hat, kritische Fehler zu entfernen.
Vor der Sperrung der A45-Brücke wurden ernsthafte Mängel in der Behördenarbeit festgestellt. Berechnungen zur Stabilität des Bauwerks sollen nicht den Vorschriften entsprochen haben, zudem waren die Fahrspuren nicht korrekt eingerichtet. Diese Informationen hätten in einem offiziellen Protokoll der Autobahn GmbH festgehalten werden sollen, tauchten jedoch nicht auf, da der Verfasser sein Protokoll nach einem Streit zurückzog.
Das besagte Protokoll stammt von einem Treffen am 30. September 2021, an dem zwölf Mitarbeiter der Autobahn GmbH teilnahmen. Die heiklen Punkte wurden zunächst im Protokollentwurf erwähnt, doch eine Mitarbeiterin aus der Außenstelle Hagen reagierte darauf mit umfangreichen Änderungswünschen. Sie forderte, nahezu alle kritischen Feststellungen zu streichen.
Unter anderem sollte der Hinweis, dass Berechnungen „nicht gemäß Nachrechnungsrichtlinie“ durchgeführt wurden, entfernt werden. Auch Passagen zur unsachgemäßen Verkehrsführung und zur ungenauen Datenlage wurden beanstandet. Stattdessen beantragte die Mitarbeiterin eine abgemilderte Formulierung.
Der Protokollverfasser lehnte einige der Änderungswünsche zunächst ab. Schließlich zog er sein Protokoll im November 2021 frustriert zurück. Aus dem ursprünglichen achtseitigen Dokument blieb lediglich eine kurze Notiz mit wenigen Punkten, in der keine der kritischen Feststellungen mehr vorkam.
Ein Sprecher der Autobahn GmbH erklärte, dass das betreffende Protokoll ein Entwurf mit inhaltlichen Fehlern sei. Diese seien von den anwesenden Experten im Nachhinein korrigiert worden. Man betrachte dies als normalen Vorgang. Derzeit finde eine Klärung des Sachverhalts statt.
Ein weiteres Dokument lässt darauf schließen, dass die Mitarbeiterin und zwei Kollegen bereits vier Monate vor dem Treffen über Mängel informiert waren. Bei einer Ortsbegehung am 26. Mai 2021 wurden die Probleme offenbar erkannt, ohne dass entsprechende Maßnahmen zur Behebung ergriffen wurden.
Die Vorgänge rund um die Rahmedetalbrücke wirft Fragen auf, ob hier mögliche Fehler vertuscht werden sollten. Experten ermitteln weiter zu den Umständen der Protokoll-Manipulation.
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