Rettungskräfte warnen vor den Gefahren des Schwimmens im Rhein in Köln. Präventionsmaßnahmen und aktuelle Badeverbote im Fokus.
Trotz wiederholter Warnungen wagen immer wieder Menschen in Köln ein Bad im Rhein. Die DLRG berichtet über die Gefahren, die von den Strömungen in diesem Gewässer ausgehen.
Kian Shahbodaghi, Rettungsschwimmer und Pressesprecher der DLRG Bezirk Köln, zieht einen eindringlichen Vergleich: „Niemand stellt sich freiwillig auf eine stark befahrene Autobahn und spielt darauf. Dasselbe gilt für den Rhein, das ist nichts anderes“. In der vergangenen Woche kam es bereits zu zwei tragischen Badeunfällen in Köln, die die Dringlichkeit der Warnungen unterstreichen.
„Die Kraft des Rheins wird von den Leuten massiv unterschätzt“, ergänzt Alexander Lustig, stellvertretender Bezirksleiter der DLRG. Während der Ausbildung zum Rettungsschwimmer wird den Teilnehmern die Erfahrung der Strömungen vermittelt, um auf gefährliche Situationen vorbereitet zu sein. „Es fühlt sich an, als ob man gegen eine feste Wand drückt“, beschreibt Shahbodaghi die Strömungen. Dies führt dazu, dass Schwimmer schnell ihre Kräfte verlieren und Gefahr laufen, unterzugehen.
In Städten wie Düsseldorf und Neuss gilt bereits ein Badeverbot im Rhein, und auch in Köln wird über ähnliche Maßnahmen diskutiert. Ein Verbot würde den Aufenthalt im Wasser auf knöcheltiefes Niveau begrenzen. Der Grund dafür ist die starke Sogwirkung, die durch den Schiffsverkehr entsteht. Wenn ein Schiff vorbeifährt, wird Wasser verdrängt, was im Ernstfall zu unberechenbaren Wellen führt.
Lustig rät, in einer Strömung nicht gegen die Strömung anzukämpfen, sondern ruhig zu bleiben und sich in eine 45-Grad-Position zu begeben, um sich in Richtung Ufer treiben zu lassen. Rettungsringe, die entlang des Rheins angebracht sind, können ebenfalls entscheidend sein. Bei einem Notfall sollten Schwimmer die Rheinkilometerzahlen zur schnelleren Lokalisierung der Einsatzkräfte angeben.
Angesichts der wiederholten Badeunfälle appelliert die DLRG an die Vernunft der Menschen. Shahbodaghi ermutigt Schwimmer, nur an gesicherten Stellen zu baden und darauf zu achten, die Kinder im Auge zu behalten. „Nur weil ein Ort bewacht ist, ist er nicht gleich ungefährlich“, warnt Lustig.
Die Diskussion um ein Badeverbot in Köln wird fortgesetzt, um der Gefährdung durch die Strömungen im Rhein besser entgegenzuwirken.
Quelle: WDR, Rundschau Online und DLRG Köln
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