Politik und Unternehmen erarbeiten Lösungsansätze gegen die Parkplatznot in Köln.
Die Stadt Köln steht vor der Herausforderung, die Parkplatznot in stark frequentierten Stadtteilen zu bewältigen. In den letzten Jahren sind zahlreiche Parkplätze, insbesondere in der Innenstadt und in Wohngebieten wie Nippes, Ehrenfeld, Sülz und Lindenthal, verloren gegangen. Diese Entwicklung führte jüngst zu einer öffentlichen Diskussion über die geplante Entfernung von rund 250 Parkplätzen im Agnesviertel.
Eine Untersuchung des Kölner Unternehmens Ampido zeigt auf, dass in privaten Stellplätzen in Köln ein enormes Potenzial steckt. Im Agnesviertel sind schätzungsweise ein Drittel der privaten Parkplätze nicht dauerhaft belegt. Ampido, das vor 13 Jahren gegründet wurde und sich auf die Vermietung solcher Plätze spezialisiert hat, führte eine detaillierte Analyse durch, inklusive Vor-Ort-Begehungen und Befragungen.
Die Analyse ergab, dass im Agnesviertel 800 Innenhofstellplätze, 466 Stellplätze in Tiefgaragen und 371 Außenstellplätze vorhanden sind. 66 Prozent dieser Stellplätze sind durch ein Tor gesichert, während 31,4 Prozent frei zugänglich sind.
Die Studie von Ampido legt nahe, dass durch eine intelligente Mehrfachnutzung der vorhandenen Parkplatzinfrastruktur zwischen 728 und 1907 zusätzliche Stellplätze realisiert werden könnten. Dies würde ein Potenzial von über 2000 zusätzlichen Stellplätzen im erweiterten Gebiet ermöglichen, die ohne Neubauten kurzfristig zur Verfügung stünden. Dies steht im Gegensatz zu den von der Politik geforderten Quartiersgaragen, deren Bau mit hohen Kosten verbunden wäre.
Ampido-Geschäftsführer Yasotharan Pakasathanan fordert ein größeres Bewusstsein für die Nutzung privater Stellplätze und verweist auf die Notwendigkeit flexibler Ansätze für die Stadtentwicklung.
Ein erfolgreiches Modell wird in Düsseldorf praktiziert, wo durch das „Feierabendparken“ verschiedene Supermärkte bis zu 190 Stellplätze für Kunden ab 18 Uhr zur Verfügung stellen. Dieses Konzept könnte auch in Köln zum Tragen kommen, wo ab dem 18. August Testphasen an weiteren Standorten durchgeführt werden sollen.
Der Verkehrsdezernent von Köln, Ascan Egerer, erhofft sich durch die neuen Konzepte Mehrwert für Stadtteile mit hohem Parkdruck. Die Stadtverwaltung prüft derzeit rechtliche Rahmenbedingungen, um private Flächen auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten für Anwohner verfügbar zu machen.
Insgesamt sind sowohl städtische Initiativen als auch private Unternehmen gefordert, um die Parkplatzsituation in Köln effektiv und nachhaltig zu lösen.
Quellen: Kölner Stadt-Anzeiger, Ampido
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