Palmer-AfD-Debatte in Tübingen: Trotz massiver Proteste und Störungen zieht die Polizei positive Bilanz.
Am Freitagabend trafen sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und AfD-Landeschef Markus Frohnmaier zu einem kontroversen Streitgespräch in der Hermann-Hepper-Halle. Die Veranstaltung wurde von massiven Protesten und Störungen begleitet, dennoch zog die Polizei laut Stuttgarter Zeitung eine positive Bilanz.
Der parteilose Oberbürgermeister Boris Palmer hatte den baden-württembergischen AfD-Landeschef Markus Frohnmaier zu einer öffentlichen Debatte eingeladen. Hintergrund war eine von der AfD geplante Demonstration in der Tübinger Innenstadt, bei der Einzelhändler Umsatzverluste befürchtet hatten, wie der Staatsanzeiger berichtet. Palmer wollte die AfD inhaltlich stellen und bot als Alternative das Streitgespräch an.
Hunderte Menschen protestierten vor der Halle gegen die Veranstaltung, wie der Spiegel meldete. Im Saal selbst kam es zu längeren Unterbrechungen durch Zuschauer, berichtet Ground News. Der Stern beschreibt, wie die Störungen das Streitgespräch überschatteten. Palmer konfrontierte Frohnmaier während der Debatte direkt mit dem AfD-Wahlprogramm, besonders beim Thema Klimapolitik, wie Focus Online analysiert.
Boris Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen und war bis 2023 Mitglied der Grünen. Nach Konflikten mit seiner Partei trat er aus und ist seitdem parteilos, wie der Spiegel berichtet. Markus Frohnmaier ist seit 2022 Co-Vorsitzender des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg und wurde mit 99,7 Prozent zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt, meldet der Staatsanzeiger.
Die Debatte zeigt exemplarisch den gesellschaftlichen Umgang mit der AfD in Westdeutschland. Während Palmer auf inhaltliche Auseinandersetzung setzt, kritisieren viele den Ansatz, der AfD eine Bühne zu bieten, wie das Handelsblatt analysiert. Auch in NRW-Kommunen stellt sich regelmäßig die Frage, wie mit AfD-Veranstaltungen und Demonstrationen umgegangen werden soll.
Die Veranstaltung dürfte die Diskussion über den richtigen Umgang mit der AfD weiter befeuern. Palmer verfolgte nach eigenen Angaben das Ziel, die Partei inhaltlich zu demaskieren. Ob diese Strategie aufgeht oder der AfD ungewollt Aufmerksamkeit verschafft, bleibt umstritten. Die positive Polizeibilanz zeigt immerhin, dass trotz der emotionalen Aufladung keine größeren Zwischenfälle zu verzeichnen waren.
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