Ostern: Diese Fehler solltet ihr beim Eierkauf vermeiden
An Ostern gibt es traditionell bei vielen Leuten Eier und immer mehr Menschen achten beim Kauf von Eiern auf deren Herkunft. Doch woran genau erkennt man, woher das Ei kommt? Und was muss man sonst noch beachten? Wir haben die wichtigsten Informationen für euch zusammengefasst.
Augen auf beim Eierkauf - woher stammen die Eier eigentlich und was gibt es da zu beachten?
Eierstempel beachten
Schaut beim Einkauf auf den Eierstempel und achtet auf die erste Ziffer. Die gibt Auskunft über die Haltungsform. Vorsicht ist bei gefärbten Eiern geboten, da diese nicht gekennzeichnet werden müssen. Steht nichts anderes darauf, so stammen diese in aller Regel aus Käfighaltung. In Deutschland sind vier Haltungsarten genehmigt: ökologische Erzeugung von Eiern, Freiland-, Boden-, und Käfighaltung.
Herkunft der Eier
Unverarbeitete Eier, die nicht direkt auf dem Erzeugerhof verkauft werden, sind kennzeichnungspflichtig und werden mit einem Code versehen, der zum Beispiel so aussehen kann: 0-DE-0956324. Dabei gibt die erste Ziffer Auskunft über die Haltungsform. 0 steht für eine ökologische Erzeugung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Die beiden Buchstaben stehen für das Herkunftsland:
- DE für Deutschland
- AT für Österreich
- BE für Belgien
- DK für Dänemark
- FR für Frankreich
- NL für Niederlande
- PL für Polen
Es folgt die sechsstellige Betriebsnummer, in der das Bundesland durch die ersten beiden Ziffern codiert ist. Bei der letzten Zahl handelt es sich um die Stallnummer. Am besten kauft ihr Eier aus Deutschland, da viele andere EU-Länder ihre Hennen weiter in Kleinkäfigen, obwohl dies verboten ist. Diese illegalen Eier kommen dann weiter in den Handel, zum Beispiel als fertig gekochte und bunte Ostereier. Also am besten Eier aus Deutschland kaufen und dann selber bemalen.
Weitere Tipps
Ihr könnt noch mehr tun, als auf den Stempel auf dem Ei zu gucken, indem ihr beispielsweise auf Eier vom sogenannten "Zweitnutzungshuhn" achtet. Das ist eine Hühnerrasse, die sowohl zur Eier- als auch zu Fleischerzeugung gehalten werden kann. Die Vereinigung dieser beiden Eigenschaften in einer Rasse ist heute in der Landwirtschaft nicht mehr üblich, da Hühner aus wirtschaftlichen Gründen ausschließlich auf eine Eigenschaft gezüchtet werden. Männliche Küken setzen nicht genug Fleisch für die Mast an und werden daher nach dem Schlüpfen getötet. Darum fragt nach Eiern vom Zweinutzungshuhn!
Bruderhahn-Initiativen
Im Handel gibt es zunehmend Eier aus sogenannter "Bruderhahn-Aufzucht". Bei diesen Initiativen werden ebenfalls die männlichen Küken aufgezogen. Es handelt sich dabei aber nicht um Zweinutzungshühner, sondern um herkömmliche Hybridrassen. Dementsprechend setzen die Brüder nur sehr wenig Fleisch an, was die Mast aus wirtschaftlichen Gründen normalerweise unrentabel macht.
Kauft keine XL-Eier
Für diese Eier wird oftmals die Methode der "Zwangsmauser" verwendet. Große Eier können nur von älteren und ausgewachsenen Hennen produziert werden. Die meisten Eier von ausgewachsenen Tieren haben die Größe L. Jedoch züchten einige Betriebe die Eier nochmals um eine weitere Größe absichtlich hoch. Diese grausame Praxis besteht darin, dass den Hennen sieben Tage lang Futter und Wasser vorenthalten wird, um ihren nächsten Legezyklus zu beschleunigen und so mehr Eier in kürzerer Zeit zu erhalten. Für die Tiere bedeutet das enormen Stress und Schmerzen, und führt dazu, dass bis zu einem Drittel der Tiere während oder nach dem Fasten stirbt.
Direkt beim Erzeuger kaufen
Leider zeigen Nachforschungen von Tierschutzorganisationen wie der PETA immer wieder, dass eine Bio-Zertifizierung nicht immer auch eine artgerechte Haltung in den Betrieben sicherstellt. Häufig wird von schlimmen Zuständen auf Höfen berichtet, obwohl diese offiziell eine ökologische Erzeugung tragen. Ihr könnt also eure Eier beispielsweise im Hofladen des Vertrauens einkaufen. Dort kann man sich im Zweifelsfall vor Ort mit eigenen Augen von der Haltung der Hennen überzeugen.