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Schnee in NRW: Das sollten Autofahrer beachten

Es wird ungemütlich in Nordrhein-Westfalen. Starker Wind, Regen und Schnee sorgen mit sinkenden Temperaturen für Glätte. Auch Gewitter werden erwartet. Sofern noch nicht geschehen, sollten Autofahrer ihr Fahrzeug für den bevorstehenden Winter fit machen. Tipps vom ADAC in Nordrhein-Westfalen.

ANTENNE NRW ANTENNE NRW GmbH & Co. KG
Schnee Lifestyle Foto: trendobjects/ Adobe Stock

Was solltet ihr unbedingt beachten, wenn das Winterwetter einsetzt? Wie kommt ihr bei Schnee und Eis sicher ans Ziel? Was gehört im Winter in jedes Auto? Und bleibt ihr mit eurem E-Auto stehen, weil der Akku bei Minusgraden nicht lange hält? Der ADAC in NRW beantwortet im ANTENNE NRW Interview die wichtigsten Fragen.

Das Auto winterfit machen, was heißt das eigentlich?

Sofern noch nicht erledigt, sollte man sich dringend um den Reifenwechsel kümmern, um bei kälteren Temperaturen, Nässe, Schnee und Eis sicheren Grip zu haben. Wenn sich die Temperaturen der 0-Grad-Marke nähern, Reif- oder Eisglätte beginnt, Schnee, Schneematch dazu kommen, gilt in Deutschland die situative Winterreifenpflicht. Wer bei solchen Verhältnissen dann noch mit Sommerreifen unterwegs ist, gefährdet sich und andere, zudem drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg.

Vor dem Wintereinbruch sollten Autofahrer zudem ihren Kühlerfrostschutz prüfen. Das Frostschutzmittel sollte das Kühlsystem auch bei -25 Grad Celsius vor Eis schützen. Den Frostschutzgehalt in der Kühlflüssigkeit kann man mit einem sogenannten Frostschutzheber überprüfen. Dieser saugt etwas Flüssigkeit an und zeigt dann auf einer Skala, wie hoch der Frostschutzgehalt (bis minus X Grad) ist. Den Check kann man schnell beim ADAC (Prüfzentrum/Mobile Prüfstation), bei einer Tankstelle mit Serviceangebot oder in einer Werkstatt machen lassen.

Für das Wischwasser in der Scheibenwischanlage empfiehlt der ADAC in NRW ein fertiges Gemisch aus Frostschutz und Scheibenreiniger, der Temperaturen von mindestens -15 Grad standhält.

Was muss ich vor der Fahrt bei Schnee und Eis beachten?

Der ADAC empfiehlt bei Schneechaos und glatten Straßen, Autofahrten zu vermeiden und zu Hause zu bleiben. Wer trotz extremer Witterungsbedingungen ins Auto steigen muss und auf die Fahrt nicht verzichten kann, sollte generell längere Fahrzeiten einplanen und sich vorab ein Bild von der aktuellen Verkehrs- und Staulage machen. So ist man ohne Zeitdruck entspannter unterwegs.

Freikratzen der Scheiben im Winter ist Pflicht. Was muss ich noch von Eis und Schnee befreien?

Vor dem Losfahren muss das Auto komplett von Schnee und Eis befreit werden. Ein kleines Guckloch reicht nicht aus. Also auch die Außenspiegel, das Dach, Kennzeichen sowie Scheinwerfer und Blinker frei machen. So werden andere Verkehrsteilnehmer nicht durch herabfallenden Schnee oder Eisstücke gefährdet. Wer sein Autodach nicht freiräumt, muss 25 Euro zahlen, verdeckte Scheinwerfer oder Blinker kosten zehn Euro. Ist das Kennzeichen nicht erkennbar, werden fünf Euro fällig.

Nach dem Eiskratzen im Auto nicht sofort die Klimaanlage und Lüftung voll aufdrehen, sondern Schritt für Schritt warmwerden lassen. Wenn kalte Scheiben unmittelbar heiße Luft abkriegen, können diese im schlimmsten Fall platzen.

Was hilft gegen beschlagene Autoscheiben?

Viele Autoscheiben beschlagen bei längerem Stehen von innen. Wer keine freie Sicht hat, sollte in keinem Fall losfahren. Ein Guckloch reicht nicht aus. Eine Patentlösung, die verhindert, dass Scheiben von innen beschlagen, gibt es nicht. Auch Mittel aus dem Haushalt wie Salz oder Zeitungspapier helfen nur bedingt. 

Man sollte ein Microfaser- oder Geschirrtrockentuch im Auto haben und damit die Scheibe von innen zu reinigen. Ein No-Go: Kondenswasser mit dem Ärmel des Pullis oder der Hand wegwischen, sonst sieht man oft weniger als vorher. Richtig frei wird die Sicht, wenn die Klimaanlage kurzzeitig auf die Frontscheibe ausrichtet wird.

ADAC NRW

Was sollte ich im Winter alles im Auto dabeihaben?

Mit an Bord sollten:

  • Eiskratzer
  • Handfeger
  • Starthilfekabel
  • Scheibenfrostschutz
  • Abdeckfolie für die Frontscheibe 
  • Eine Wolldecke und Thermoskanne mit heißem Tee sind bei längeren Fahrten hilfreich. 

Wer für das Risiko ausgerüstet sein will, bei massivem Schneefall stecken oder liegenzubleiben, der kann auch eine Schaufel, etwas Streusplitt oder Sand und
ein Abschleppseil im Kofferraum verstauen. Wichtig: Vor der Fahrt in den Skiurlaub prüfen, ob am Zielort eine Schneekettenpflicht besteht.

Wie verhalte ich mich, wenn ich mit meinem Fahrzeug doch mal ins Schleudern gerate?

Wer trotz angepasster Fahrweise plötzlich ins Rutschen gerät, sollte laut ADAC in NRW vier Dinge tun: Fuß vom Gaspedal nehmen, auskuppeln, gefühlvoll gegenlenken und bremsen. Mit ein paar Stundenkilometern weniger lässt sich das Auto oft schon wieder besser kontrollieren. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung.

Beim Automatikgetriebe gilt Ähnliches: Fuß vom Gas nehmen, die Schaltstufe allerdings nicht verändern, weil das hier keine Auswirkungen hat, gefühlvoll gegenlenken und bremsen. Wenn das Fahrzeug nicht mehr reagiert, hilft auch beim Automatik-Auto nur eine Vollbremsung.

Grundsätzlich gilt: Wer langsam fährt, kann dadurch die Rutschgefahr reduzieren.

Fahren bei Blitzeis - Was muss ich tun?

Blitzeis oder Eisregen entsteht, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahn treffen. Die Folge: Das Wasser gefriert sofort und bildet eine harte, glasige, zusammenhängende Eisschicht. Dadurch ist die Haftung zwischen Reifen und Straße gleich null - auch Antiblockiersystem (ABS), Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder Ketten helfen nicht mehr, wenn Blitzeis die Straße zur Rutschbahn macht. Oft entsteht Blitzeis an Tagen mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt: Durch das wechselnde Tauen und Frieren ändert sich die Fahrbahnbeschaffenheit ständig.

Autofahrer sollten sich daher rechtzeitig vor Fahrtantritt über die aktuellen Straßenverhältnisse informieren. Wird vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, ist es besser, das Auto stehen zu lassen. Wer unterwegs vom Eisregen überrascht wird, sollte lieber eine Pause einlegen und dort im Zweifel auf den Streudienst warten.

rheingeredet

rheingeredet ist die Podcast-Reihe von Mr. Düsseldorf, dem Online Magazin der schönsten Stadt am Rhein. Wer wissen möchte, was in Düsseldorf los ist, hört regelmäßig rhein. Mehr zu Mr. Düsseldorf und rheingeredet unter www.mrduesseldorf.de

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