Der AI Act der EU bringt neue Transparenzpflichten für KI-Modelle.
Ab dem 2. August 2025 gelten in der Europäischen Union verbindliche Regeln für Künstliche Intelligenz (KI) mit allgemeinem Verwendungszweck. Dies betrifft insbesondere weitverbreitete Tools wie ChatGPT, die täglich von Millionen Nutzern verwendet werden.
Der AI Act führt zu umfassenden Veränderungen für Anbieter von KI-Modellen. Insbesondere müssen diese ab sofort strengere Transparenzpflichten einhalten. Dazu gehört die Offenlegung der Funktionsweise ihrer Systeme, die Daten, mit denen sie trainiert wurden, sowie der Umgang mit Risiken. Ein zentraler Punkt ist die Dokumentation von urheberrechtlich geschützten Inhalten, die für das Training genutzt wurden. Dies betrifft unter anderem Journalisten, Fotografen und Musiker, deren Werke möglicherweise ohne Zustimmung verwendet wurden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der neuen Regulierung ist die Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte. Nutzer sollen in Zukunft klar erkennen können, ob sie mit einem KI-System kommunizieren, sofern dies nicht offensichtlich ist. Inhalte, die durch KI erstellt wurden, müssen durch technische Lösungen wie Wasserzeichen oder Metadaten als künstlich gekennzeichnet werden. Dies soll helfen, Verwirrung und Manipulationen zu vermeiden, insbesondere im Hinblick auf sogenannte Deepfakes.
Trotz der neuen Regeln gibt es Widerstand aus der Technologiebranche, insbesondere aus Silicon Valley. Unternehmen wie Meta haben ihren Unmut über die strengen Vorschriften geäußert und auf rechtliche Unsicherheiten hingewiesen. Dennoch sind die großen Anbieter verpflichtet, die neuen Anforderungen zu erfüllen. Ziel der EU ist es, die Einhaltung der Vorschriften durch Geldbußen von bis zu 35 Millionen Euro oder 7% des weltweiten Jahresumsatzes durchzusetzen.
Einige Bestimmungen der Verordnung werden jedoch erst schrittweise in Kraft treten. Während die Transparenzpflichten ab sofort gelten, sollen andere Regeln erst im August 2026 in Kraft treten, und einige KI-Modelle haben sogar eine Frist bis August 2027, um sich anzupassen. Dies führt zu einer gewissen Verwirrung unter Verbrauchern und Unternehmen.
Mit dem AI Act positioniert sich Europa als Vorreiter für vertrauenswürdige KI-Regulierungen. Im Gegensatz zu den USA, die bisher auf Selbstregulierung setzen, schafft die EU klare rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ob diese Maßnahmen letztlich innovationstreibend oder hemmend wirken, bleibt abzuwarten.
Die neuen Regeln werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten großer Tech-Unternehmen haben und damit auch die Nutzererfahrung von Millionen von KI-Anwendern in Deutschland und Europa prägen.
Quelle: WDR
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