Im Rheinland sprudeln die Worte, und jede Unterhaltung hat ihren eigenen Charme. Ein Blick auf die rheinische Kommunikationskultur.
Der Rheinländer ist bekannt für seine Fähigkeit, zu allen möglichen Themen etwas zu sagen. So werden selbst die banalsten Themen in gesellige Unterhaltungen überführt und oft durch amüsante Floskeln angereichert. Ein Beispiel dafür ist der Comedian Paul Panzer, dessen Art zu reden und zu erzählen den rheinischen Dialekt perfekt verkörpert. Mit der einleitenden Formel: „Es geht sich um Folgendes“ schafft er es mühelos, Neugierde zu wecken und die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.
Ein typisches rheinisches Gespräch beginnt oft mit Ausdrücken wie „Ich hätte da jern mal eine Frage“ oder „Haste schon jehört …?“, was auf die Vorliebe der Rheinländer hinweist, den Rahmen der Unterhaltung nicht einzuengen, sondern ein breites Spektrum an Themen zu besprechen. Selbst wenn der Gesprächspartner nicht aufmerksam deliberiert, kommen oftmals bemerkenswerte Äußerungen zustande, die relevant oder amüsant sein können.
Der rheinische Humor ist zudem gekennzeichnet durch eine einzigartige Art der Kommunikation. „Wie jeht et? – Et jeht.“ ist ein gebräuchlicher Spruch, der oft einen Dialog einleitet. Die Wendung ist ein Zeichen der rheinischen Gelassenheit, die es den Menschen erleichtert, über die alltäglichsten Dinge zu sprechen und gleichzeitig den Zusammenhalt zu fördern.
Ein Beispiel dafür ist der Rentner Jottfried, der sich immer dort aufhält, wo etwas zu feiern oder zu plaudern ist. „Solang du mich sühst, jeht et noch“, könnte man als seine optimistische Grundeinstellung deuten. In der rheinischen Kultur steht das gesellige Beisammensein im Vordergrund, und Informationen werden häufig „hintenrum“ verbreitet, was den Dialog umso spannender macht. Hierbei kann es selbst vorkommen, dass Gerüchte über Preiserhöhungen beim Bier zum Schützenfest zur Sprache kommen, und man muss der Fröhlichkeit und der Redegewandtheit der Rheinländer einfach Tribut zollen.
Im Rheinland geht es oft weniger um den Intellekt als um die Geselligkeit und die Freude am Gespräch. Abschließend bleibt die Frage, wie viel Wahrheit hinter den Floskeln und der Leichtigkeit steckt, mit der die Rheinländer sich über die kleinen Dinge des Lebens austauschen. Ein Element der rheinischen Identität bleibt unbestritten: das Talent zum Geschichtenerzählen und die unbewusste Fähigkeit, selbst die banalsten Themen in aufregende Gespräche zu verwandeln.
Der Rheinländer hat sein eigenes Gespür für Kommunikation und Sophistication. Wer hier lebt oder zu Besuch kommt, wird schnell feststellen: Es gibt kaum einen Bewohner des Rheinlandes, der nicht zu jedem Thema mindestens eine Anekdote erzählen kann.
Quelle: Rheinische Post
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