Die Uni Bielefeld entwickelt gemeinsam mit Hamburg einen hochmodernen Herzmonitor für Astronauten im All.
Gesundheit spielt eine wesentliche Rolle während Weltraum-Missionen, da medizinische Hilfe in großer Entfernung nur schwer zugänglich ist. Aus diesem Grund kooperieren die medizinische Fakultät der Universität Bielefeld und die Technische Universität Hamburg, um einen Sensor zur Herzüberwachung in der Schwerelosigkeit zu entwickeln. Der kleine Sensor, bekannt als SpacePatch, soll in der Lage sein, die Herzaktivität von Astronauten kontinuierlich zu überwachen.
Der SpacePatch haftet über längere Zeit an Haut oder Kleidung und liefert sowohl Live-Daten als auch gespeicherte Informationen über die Herzfrequenz. Professor Urs-Vito Albrecht von der Universität Bielefeld untersucht derzeit die Effektivität der Herzüberwachung in der Schwerelosigkeit und hebt hervor, dass gesundheitliche Probleme im All nicht nur die betroffenen Astronauten gefährden, sondern auch den Erfolg der gesamten Mission, insbesondere bei Langzeitaufenthalten.
Der Einsatzbereich des Sensors ist nicht nur auf den Weltraum beschränkt. Prof. Albrecht betont, dass die Technologie auch in Berufen mit hoher körperlicher Belastung, wie bei der Polizei oder dem Rettungsdienst, von Vorteil sein kann. Eine frühe Erkennung von Herzerkrankungen könnte auch hier einen signifikanten Unterschied machen.
Der Astronaut Matthias Maurer hat bereits ein Vorgängermodell des Sensors während einer Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) getestet. 2021 trug er ein spezielles Shirt, das mit zwei Sensoren ausgestattet war, und bewertete die Ergebnisse als positiv.
Allerdings steht der SpacePatch noch vor einer Herausforderung: Auf der Erde kann die Erdbeschleunigung die Messdaten beeinflussen, was zu Verzerrungen führen kann. Prof. Albrecht erklärt, dass in der Schwerelosigkeit die Signaltrennung zwischen Herzaktivität und Störungen durch den Sensor deutlich verbessert wird.
Die Forschung an der Uni Bielefeld zielt darauf ab, weitere medizinische Daten zu erfassen, um die Herzüberwachung im Weltraum zu optimieren. Der SpacePatch könnte in zukünftigen Missionen, beispielsweise zum Mars oder Mond, Anwendung finden und so zur Sicherheit der Astronauten beitragen.
Quelle: WDR
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