Die Zahl der Auszubildenden in der Bestattungsbranche steigt, vor allem unter Frauen. Ein sozialer Beruf mit viel Sinn.
Die Bestattungsbranche verzeichnet einen Anstieg an Ausbildungsplätzen und Interesse bei jungen Menschen. Der Bundesverband Deutscher Bestatter berichtet, dass aktuell etwa 1.000 Menschen in Deutschland die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft absolvieren. Besonders auffällig ist, dass der Beruf seit seiner gesetzlichen Regelung im Jahr 2003 vermehrt Frauen anzieht, was sich auch in den Zahlen der Auszubildenden widerspiegelt. 2023 waren 57 Prozent der Auszubildenden weiblich, im Vorjahr waren es bereits 59 Prozent.
Der zunehmende Zuspruch in der Bestattungsbranche könnte auf die Suche nach einem sinnhaften Berufsleben zurückzuführen sein, die insbesondere in den Generationen ab etwa 1980 stark ausgeprägt ist. Maik Kivelip, ein Bestatter aus Willich, bringt es auf den Punkt: „Man fällt einfach abends ins Bett und weiß, man hat Leuten in der schlimmsten Zeit ihres Lebens gezeigt: ‚Hey, du bist nicht alleine.'“ Die Dankbarkeit der Hinterbliebenen gibt dem Beruf eine tiefere Bedeutung, was viele junge Menschen als zentral für ihre Berufswahl empfinden.
Die Verwendung von sozialen Medien spielt bei der Akzeptanz des Berufs laut Kivelip ebenfalls eine zentrale Rolle. Bestatter nutzen Plattformen wie Instagram und TikTok, um Einblicke in ihren Alltag zu geben und Berührungsängste abzubauen. So hat das Bestattungsunternehmen Ahorn beispielsweise einen Instagram-Kanal mit dem Titel „Der Tod und Wir“ eingerichtet, um jüngere Generationen anzusprechen. Kivelip selbst hat einen Podcast mit dem Titel „Zettel am Zeh“, in dem er über seinen Beruf spricht.
Das Berufsbild des Bestatters hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Bestatter sind nicht mehr nur Dienstleister, sondern fungieren auch als Trauerredner, Seelsorger, Event- und Projektmanager. Die zunehmende Digitalisierung bringt zusätzlich neue Aufgaben mit sich, wie die Verwaltung des digitalen Nachlasses bei sozialen Medien.
In der Ausbildung spielen neben handwerklichen und organisatorischen Fertigkeiten auch emotionale Aspekte eine wichtige Rolle. Auszubildende werden auf den Umgang mit Trauerpsychologie und emotionaler Belastung vorbereitet. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um in der Bestattungsbranche effektiv arbeiten zu können, betont Kivelip.
Die Bestattungsbranche, und insbesondere die wachsende Anzahl weiblicher Auszubildender, zeugen von einem gesellschaftlichen Wandel hin zu einem verstärkten Bewusstsein für die emotionalen und sozialen Dimensionen des Berufs.
Quelle: WDR, KNA und Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.
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