Die große Drüsenameise breitet sich in NRW aus und könnte Gehwegen und Stromversorgung gefährlich werden.
Die „große Drüsenameise“ (Tapinoma magnum) aus dem Mittelmeerraum hat sich in Nordrhein-Westfalen angesiedelt und könnte künftig ein ernsthaftes Problem darstellen. Diese Art ist schwer zu bekämpfen, da sie sich in riesigen Kolonien organisiert, die nicht einfach zu beseitigen sind.
Obwohl diese Ameisen keine negativen Auswirkungen auf das Ökosystem zu haben scheinen, können sie erhebliche Schäden an Gebäuden und Gehwegen verursachen. Die Ameisen graben sich in mineralischen Böden ein, was zu Rissen und lockeren Bodenplatten führt. In der Stadt Kehl in Baden-Württemberg kam es bereits zu Stromausfällen, die vermutlich auf ein Ameisennest in einem Stromkasten zurückzuführen sind. Zusätzlich wurde ein örtlicher Spielplatz geschlossen, um Gefahren zu vermeiden.
Die „Tapinoma magnum“ bildet Kolonien, die sich über große Flächen erstrecken und aus zahlreichen Königinnen bestehen. Selbst wenn einige Königinnen abgetötet werden, wird die Kolonie weiterhin bestehen, da sie durch weitere Königinnen ersetzt werden. Dies macht eine Bekämpfung der Art besonders schwierig.
Die Identifikation der großen Drüsenameise gestaltet sich als kompliziert, da sie in Aussehen und Farbe den heimischen Arten ähnelt. Es gibt jedoch einige Indikatoren: Die Ameisen bilden breite Straßen und lagern Sand an den Nestzugängen. Ein geruchlicher Hinweis ist ebenfalls hilfreich; bei Reizung verströmen sie einen intensiven Geruch, wie das Naturkundemuseum Stuttgart berichtet.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) empfiehlt, bei Sichtungen den Verdacht der Kommune zu melden, insbesondere den Bauämtern, da die Ameise als Bedrohung für Bauwerke gilt. Derzeit existiert kein landesweites Monitoring oder eine Meldepflicht für diese Art. Ein Forschungsprojekt am Naturkundemuseum Stuttgart beschäftigt sich mit der Verbreitung und Bekämpfung der großen Drüsenameise und rät von herkömmlichen Insektenmitteln ab, da diese meist ineffektiv sind und andere Arten schädigen könnten.
Quelle: WDR, LANUK und Naturkundemuseum Stuttgart
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