Ein schwerer Vorfall in einer Psychiatrie in Paderborn: Eine 13-Jährige verletzt eine Pflegekraft mit einem Messer. Die Ermittlungen laufen.
Eine 13-Jährige hat in einer Psychiatrie in Paderborn eine Pflegekraft schwer verletzt. Die Betreuerin wurde am Samstagnachmittag mit einem Messer in den Rücken gestochen und musste notoperiert werden. Die Verletzungen des Opfers waren zunächst lebensgefährlich, jedoch befindet sich die Frau mittlerweile nicht mehr in akuter Gefahr, wie die Polizei Bielefeld mitteilte.
Die Attacke ereignete sich offenbar zu einem Zeitpunkt, als ein Wachmann kurzzeitig abwesend war. Die Staatsanwaltschaft Paderborn bestätigte, dass die Klinik zuvor gewarnt worden war, dass die 13-Jährige in solchen Situationen gefährlich werden könnte. Dennoch wurde dem Mädchen Zugang zur Küche gewährt, wo sich das Messer befand.
Der Krankenhausdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Emmanuel Wiggerich, gab zu, dass die Entscheidung, das Mädchen zu gemeinsamen Mahlzeiten heranzuführen, eine Fehleinschätzung gewesen sein könnte. Die Klinik verwahrte normalerweise scharfe Gegenstände in abgeschlossenen Bereichen. Die genaue Herkunft des Messers bleibt jedoch unklar, die Ermittlungen zu den Umständen des Zugangs laufen weiterhin.
Das Mädchen ist bereits seit Monaten als islamistische Gefährderin bekannt und steht im Fokus der Behörden. Im vergangenen Dezember fiel sie durch einen Livestream auf, in dem sie einen Anschlag in Berlin ankündigte. Nach einer Gefährdungseinschätzung wurde sie unter 24-stündiger Beobachtung in einer Wohnung betreut. Zuvor hatte sie bei einem Fluchtversuch bereits einen Polizisten verletzt.
Nach dem Vorfall befindet sich die 13-Jährige nun in einer geschlossenen Psychiatrie, da strafrechtliche Maßnahmen wie Untersuchungshaft wegen ihres jungen Alters nicht möglich sind. Das Motiv der Tat bleibt vorerst unklar, die Ermittlungen dazu werden fortgesetzt. NRW-Innenminister Herbert Reul drückte sein Entsetzen über die Tat aus und betonte die Notwendigkeit, mögliche politische Motive zu prüfen.
Der Vorfall wirft Fragen über Sicherheit und den Umgang mit gefährdeten Jugendlichen auf, wobei der Fokus auf künftigen Präventionsmaßnahmen liegt.
Quelle: WDR
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