Eine 13-Jährige soll in einer Psychiatrie in Paderborn eine Pflegekraft lebensgefährlich verletzt haben. Eine Mordkommission ermittelt.

Vorfall in Paderborner Psychiatrie

In einer Psychiatrie in Paderborn hat eine 13-Jährige am Samstag eine Pflegekraft mit einem Messer schwer verletzt. Die 24-jährige Betreuerin wurde dabei in den Rücken gestochen und musste notoperiert werden. Die Staatsanwaltschaft Paderborn bestätigte, dass der Vorfall stattfand, während ein Wachmann kurzfristig abwesend war.

Hintergrund des Vorfalls

Die Klinik hatte die Entscheidung getroffen, das Mädchen an gemeinsame Mahlzeiten heranzuführen. Diese Maßnahme wurde als Teil ihrer Behandlung angesehen. Emmanuel Wiggerich, der Krankenhausdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, äußerte, dass die Entscheidungsfindung des betreuenden Teams in diesem Fall als „Fehleinschätzung“ eingeschätzt werden müsse. Dennoch wurde das Mädchen zuvor von der Polizei gewarnt, dass sie in der Lage sei, solche Situationen für Angriffe zu nutzen.

Ermittlungen und Motivsuche

Die Mordkommission in Bielefeld ermittelt nun in diesem Fall, um das Motiv der Tat zu klären. Bisher ist unklar, wie die 13-Jährige Zugriff auf das Messer erhält, da scharfe Gegenstände in den Wohnküchen angeblich verschlossen aufbewahrt werden sollten. Die Staatsanwaltschaft hat erklärt, dass die Ermittlungen hinsichtlich der Umstände, unter denen das Mädchen an das Messer gelangte, andauern.

Ein Blick auf die Vorgeschichte der 13-Jährigen

Die 13-Jährige gilt bereits seit mehreren Monaten als islamistische Gefährderin und steht unter Polizeiaufsicht. Nach Informationen des WDR war sie im Dezember in einem TikTok-Livestream aufgefallen, in dem sie einen Anschlag in Berlin ankündigte. Nach einem Vorfall im Juli, bei dem sie einen Polizisten verletzte, wurde sie in die Psychiatrie eingewiesen.

Reaktionen auf den Vorfall

NRW-Innenminister Herbert Reul äußerte sich betroffen über die Tat. Er betonte, dass es äußerst besorgniserregend sei, dass ein so junges Kind zu einem solchen Gewaltakt fähig sei, insbesondere gegen jemanden, der ihr helfen wollte. Die Erkenntnisse über die Vorgeschichte des Mädchens werfen Fragen über die Sicherheitsvorkehrungen in der Klinik auf.

Die 13-Jährige befindet sich nun in einer geschlossenen Psychiatrie. Aufgrund ihres Alters stehen der Staatsanwaltschaft keine strafrechtlichen Maßnahmen wie Untersuchungshaft zur Verfügung.

Quelle: WDR, dpa und Polizei Bielefeld