Rund 200 Bürger bei Bürgerversammlung über illegale Abfallentsorgung informiert.
In Selfkant-Tüddern fand eine Bürgerversammlung statt, die aufgrund eines aktuellen Umweltskandals großes Interesse weckte. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über die illegale Entsorgung von 30.000 Kubikmetern belastetem Erdmaterial zu informieren.
Die Probleme im Kreis Heinsberg sind gravierend: Proben des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Klima (LANUK) zeigten, dass das Erdmaterial mit Schwermetallen und Altöl kontaminiert ist. Der Landrat des Kreises, Stephan Pusch (CDU), wies darauf hin, dass nach fast vier Monaten immer noch kein endgültiger Abschlussbericht vorliegt. Wie der WDR berichtet, versprach Pusch, sich persönlich bei Minister Krischer für eine rasche Klärung einzusetzen.
Die Bürgerversammlung verlief größtenteils sachlich, jedoch gab es auch emotionale Momente. Pusch räumte ein, dass die Kreisverwaltung Verantwortung für den Vorfall übernehme, betonte jedoch, dass die Mitarbeiter keine Schuld an dem Vorfall trügen. Ein Erkelenzer Unternehmen, das das Erdmaterial illegal entsorgt hatte, hatte gefälschte Gutachten vorgelegt und sieht sich nun mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dortmund konfrontiert. Diese betreffen Verantwortliche des Unternehmens, die offenbar Teil eines organisierten kriminellen Netzwerks sind.
Um die Gefahren für das Grundwasser zu minimieren, sollen bereits am 1. September Schutzarbeiten aufgenommen werden. Diese wurden zuvor wegen der Gefahr durch Faulgase unterbrochen. Zukünftig werden die Arbeiten unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Die fachgerechte Entsorgung des belasteten Materials wird schätzungsweise mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Rund 2.800 Lkw werden benötigt, um das Material abzutransportieren, wobei die Kosten auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt werden.
Da das verantwortliche Unternehmen laut Angaben offenbar insolvent ist, könnte der Kreis Heinsberg letztendlich die Kosten tragen, was bedeutet, dass die Bürger im Kreis über Steuern für diesen Umweltschaden aufkommen müssten.
Die Bürgerversammlung zeigt nicht nur die Verunsicherung in der Bevölkerung, sondern auch die Notwendigkeit einer transparenten und zeitnahen Kommunikation seitens der Behörden.
Quelle: WDR
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