Gynäkologe Prof. Dr. Joachim Volz geht in Berufung gegen das Abtreibungsverbot am Klinikum Lippstadt. Der Streit sorgt für bundesweite Aufmerksamkeit.

Berufung nach Abweisung der Klage

Im Streit um das Verbot von Abtreibungen am Klinikum Lippstadt hat Chefarzt Prof. Dr. Joachim Volz Berufung eingelegt. Dies geschieht, nachdem das Arbeitsgericht seine Klage gegen einen internen Dienstbefehl abgewiesen hat, der Schwangerschaftsabbrüche seit Februar 2025 untersagt, es sei denn, das Leben der Mutter ist in akuter Gefahr.

Volz sieht die Dienstanweisung als unvereinbar mit seiner ärztlichen Verantwortung und hatte daher die Klage eingereicht. Das Gericht entschied jedoch zu Gunsten des Klinikums. Die Begründung für die Berufung steht noch aus, aber Volz hat bereits angekündigt, mit seinem Anwalt die notwendigen Schritte einzuleiten. Bis zum 14. Oktober 2025 hat er Zeit, die Berufung zu konkretisieren.

Öffentlichkeit und Solidarität

Dieser Konflikt hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Bei der Verhandlung im August 2025 demonstrierten etwa 2.000 Menschen in Lippstadt für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche. Eine Petition hat bereits über 280.000 Unterschriften gesammelt und zeigt die große Unterstützung für Volz und seine Haltung. Laut Berichterstattung der WDR ist der Konflikt um das Abtreibungsverbot nicht nur ein lokales Thema, sondern hat auch das Potenzial, die öffentliche Debatte über reproductive Rechte in Deutschland neu zu entfachen.

Da es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Termin für die mündliche Verhandlung gibt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.

Quelle: WDR, Katholische Nachrichten-Agentur (KNA)