Ranzenfee und Koffertroll in Düsseldorf warnt vor Beratungsklau und droht mit Hausverbot.
Das Düsseldorfer Fachgeschäft Ranzenfee und Koffertroll, gelegen in Heerdt, verkauft Schulranzen, die bis zu 400 Euro kosten. Obwohl die Beratung kostenlos angeboten wird, berichten die Verkäuferinnen von einem zunehmenden Phänomen: Immer mehr Kunden nutzen die umfangreiche Beratung aus, ohne anschließend im Laden zu kaufen. Diesen sogenannten „Beratungsdieben“ drohen die Verkäuferinnen nun mit einem Hausverbot.
Verkäuferin Petra Engelschalk erklärt, dass eine umfassende Beratung für den Kauf eines Schulranzen rund 30 Minuten in Anspruch nimmt. Dabei werden Kinder motiviert, die Ranzen anprobieren, während die Eltern über wichtige Eigenschaften wie Ergonomie und Polsterung informiert werden. Trotz dieser intensiven Vorarbeit gaben viele Kunden an, über Online-Plattformen günstigere Preise finden zu wollen, was die Verkäuferinnen als respektlos empfinden.
Eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass ein Drittel der deutschen Verbraucher bereits einmal im Geschäft ausprobiert und das Produkt dann online gekauft hat. Der Handelsverband NRW weist darauf hin, dass dies Einzelhändler stark belastet, da sie in die Ausbildung von Fachpersonal investieren und höhere Kosten für Mieträume haben. Berater stellen oft fest, dass der Kundenkontakt nicht zu einem Verkauf führt, was besonders frustrierend ist.
In der Ranzenfee und Koffertroll wurden Schilder angebracht, die die Kunden auf die Problematik hinweisen. Eines der Schilder beginnt mit der Aussage „Es nervt…“ und droht mit Hausverbot, wenn die Beratungs- und Serviceleistungen als selbstverständlich angesehen werden. Trotz dieses Hinweises verneint Verkäuferin Engelschalk, dass potenzielle Kunden dadurch abgeschreckt werden. Stattdessen berichten viele Kunden, dass sie es nachvollziehbar finden.
Der Geschäftsführer eines anderen Fachgeschäfts in Düsseldorf beurteilt die Thematik auch aus einer anderen Perspektive. Thomas Görner von Foto Koch sieht den Beratungsdiebstahl als weniger problematisch und setzt auf eine 14-Tage-Bestpreisgarantie. Diese soll den Kunden dazu bewegen, den Kauf direkt im Geschäft zu tätigen.
Während die Ranzenfee und Koffertroll gegen Beratungsdiebstahl vorgeht, stellt die Situation im Einzelhandel eine zunehmende Herausforderung dar. Verkäuferinnen sind sich sicher, dass das Problem immer mehr an Bedeutung gewinnt und stellen klar, dass Respekt für die angebotenen Dienstleistungen unerlässlich ist.
Quelle: RP Online
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