Katholische Kitas in NRW werden umstrukturiert: Neue Trägergesellschaften übernehmen ab 2025/2027 von Pfarreien.
Die katholischen Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen stehen vor tiefgreifenden strukturellen Veränderungen. Sowohl im Bistum Münster als auch im Erzbistum Köln werden die Trägerschaften der Kitas neu organisiert, was Hunderte Einrichtungen und Tausende Familien betrifft.
Im Bistum Münster sollen ab August 2027 die katholischen Kitas nicht mehr von den einzelnen Pfarreien, sondern von regionalen Gesellschaften getragen werden. Diese Umstrukturierung betrifft den gesamten NRW-Teil des Bistums. Parallel dazu läuft im Erzbistum Köln bereits seit einiger Zeit ein ähnliches Projekt: Hier übernimmt schrittweise die neu gegründete Katholino gGmbH die Trägerschaft der Einrichtungen, wie etwa in Euskirchen.
Die Bistümer reagieren mit diesen Maßnahmen auf mehrere Herausforderungen: Die Pfarreien sind zunehmend mit der Verwaltung der Kitas überfordert, es fehlen Fachkräfte und die finanziellen Mittel werden knapper. Durch die Bündelung in größeren Trägergesellschaften sollen Verwaltungsabläufe professionalisiert und die Pfarreien entlastet werden. Laut dem Projektupdate des Erzbistums Köln haben bereits mehrere Kirchengemeindeverbände wie Bergheim Süd und Bad Godesberg im Februar 2025 beschlossen, ihre Kitas in die neue Struktur zu überführen.
Für Eltern und Kita-Personal bedeutet die Umstrukturierung zunächst Unsicherheit. Viele fragen sich, ob sich durch die neuen Träger etwas an der pädagogischen Ausrichtung oder den Betreuungszeiten ändern wird. Die Bistümer versichern, dass die katholische Prägung der Einrichtungen erhalten bleibt. Gleichzeitig stehen die Kitas in NRW generell vor großen Herausforderungen: Personalengpässe und knappe Betreuungsplätze prägen das aktuelle Kita-Jahr 2025.
Parallel zu den kirchlichen Umstrukturierungen wird auf Landesebene über die Zukunft der Kitas debattiert. Im NRW-Landtag werden die Pläne der Landesregierung kontrovers diskutiert. Kritiker befürchten, dass mehr Kinder bei weniger Fachkräften in einer Gruppe die Qualität der frühkindlichen Bildung verschlechtern könnten. Die WIR-KITAs beteiligen sich an Protesten gegen weitere Kürzungen im Sozialbereich.
Die finanzielle Situation bleibt angespannt. Das Erzbistum Köln hat in seinem Wirtschaftsplan 2025 rund 5,3 Millionen Euro für die Umstrukturierung eingeplant, davon 2,2 Millionen Euro als Projektmittel. Diese Investitionen sollen langfristig zu einer effizienteren Verwaltung führen.
Die kommenden Jahre werden für die katholischen Kitas in NRW eine Zeit des Wandels. Während im Erzbistum Köln die Umstellung bereits läuft, bereitet sich das Bistum Münster auf den Start 2027 vor. Ob die neuen Strukturen tatsächlich zu einer Verbesserung der Situation führen, wird sich erst in der Praxis zeigen. Klar ist: Die Herausforderungen durch Fachkräftemangel und knappe Finanzen bleiben bestehen.
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