Jugendkriminalität in NRW steigt um 5,3 Prozent. Neue Studien zeigen alarmierende Entwicklung bei Gewaltdelikten.
Die Jugendkriminalität in Nordrhein-Westfalen zeigt laut aktuellen Berichten einen besorgniserregenden Anstieg. Zwischen 2022 und 2023 stieg die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen um 5,3 Prozent, wie das Landeskriminalamt NRW mitteilt. Diese Entwicklung sorgt für intensive Diskussionen über Ursachen und Gegenmaßnahmen.
Das Lagebild Jugendkriminalität zeigt einen deutlichen Trend: Die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren stieg von 102.570 im Jahr 2022 auf 107.962 im Jahr 2023. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei jüngeren Schülern. Laut einer Debatte im NRW-Landtag stieg die Zahl der Gewaltdelikte bei Neuntklässlern um fast 22 Prozent, bei Siebtklässlern sogar um 114 Prozent.
Eine neue Studie des ECONtribute bestätigt den Trend: Im Vergleich zu Befragungen aus den Jahren 2013 und 2015 gaben 2024 deutlich mehr Jugendliche an, Delikte wie Ladendiebstahl, Raub oder Körperverletzung begangen zu haben. Die Forscher sehen verschiedene Faktoren als mögliche Ursachen.
Die demografische Struktur in NRW zeigt wichtige Rahmenbedingungen: Im Ruhrgebiet sind laut Regionalverband Ruhr 14,7 Prozent der Bevölkerung unter 16 Jahre alt. An den allgemeinbildenden Schulen haben mittlerweile 46,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Zuwanderungsgeschichte, wie IT.NRW berichtet. Diese Vielfalt stellt das Bildungssystem und die Jugendhilfe vor besondere Herausforderungen.
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik hat kürzlich den HzE-Bericht NRW 2025 vorgelegt. Dieser analysiert Hilfen zur Erziehung, Gefährdungen und Eingliederungshilfen auf Basis der Daten von 2023. Die Jugendhilfe reagiert damit auf die steigenden Bedarfe und entwickelt zielgerichtete Unterstützungsangebote.
Die steigenden Zahlen der Jugendkriminalität führen zu intensiven politischen Debatten. Im November 2025 diskutierte der NRW-Landtag in einer Aktuellen Stunde über notwendige Maßnahmen. Experten fordern eine Kombination aus Prävention, besserer Integration und gezielter Unterstützung gefährdeter Jugendlicher. Der 11. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung soll weitere Grundlagen für zukünftige Strategien liefern.
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