Rossmann und Vorwerk verlassen Familienunternehmer-Verband wegen AfD-Öffnung. Austrittswelle nach umstrittener Entscheidung.
Die Drogeriekette Rossmann und der Hausgerätehersteller Vorwerk haben den Verband der Familienunternehmer verlassen. Grund ist die angekündigte Öffnung des Verbands für Gespräche mit der AfD. Die Verbandspräsidentin hatte zuvor erklärt, man wolle mit allen demokratisch gewählten Parteien in den Dialog treten.
Der Verband der Familienunternehmer hat mit seiner Ankündigung, sich für Gespräche mit der AfD zu öffnen, eine Austrittswelle ausgelöst. Wie der Deutschlandfunk berichtet, teilte eine Rossmann-Sprecherin mit, man unterstütze die neue Haltung nicht und habe deshalb die Mitgliedschaft beendet. Auch Vorwerk zog die gleichen Konsequenzen aus der umstrittenen Entscheidung des Wirtschaftsverbands.
Der Verband der Familienunternehmer vertritt nach eigenen Angaben mehr als 180.000 Familienunternehmer in Deutschland. Die Verbandspräsidentin hatte die Öffnung für Gespräche mit der AfD damit begründet, dass man mit allen demokratisch gewählten Parteien im Austausch stehen wolle. Diese Entscheidung stieß jedoch auf erheblichen Widerstand. Laut WirtschaftsWoche haben neben Rossmann und Vorwerk weitere Unternehmen ihren Austritt angekündigt oder erwägen diesen Schritt.
Das Handelsblatt analysiert, dass viele Positionen der AfD den Interessen der Familienunternehmer widersprechen. Die Partei steht beispielsweise für eine restriktive Einwanderungspolitik, während viele Unternehmen auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind. Auch die EU-skeptische Haltung der AfD könnte sich negativ auf exportorientierte Unternehmen auswirken.
Der SPIEGEL zitiert Experten, die vor einer Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Kräften warnen. In dem Artikel heißt es: „Kann niemandem raten, sich mit solchen Kräften gemein zu machen“. Die Debatte erinnert an frühere Diskussionen über den Umgang der Wirtschaft mit extremen politischen Positionen.
Nordrhein-Westfalen als wichtiger Wirtschaftsstandort mit vielen mittelständischen Familienunternehmen ist von dieser Debatte besonders betroffen. Sowohl Rossmann als auch Vorwerk haben bedeutende Standorte in NRW. Die Entscheidung des Verbands könnte auch andere Unternehmen in der Region zum Nachdenken über ihre Verbandsmitgliedschaft bringen.
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