Ein 60-Jähriger soll seinen Eltern bei ihrem Suizid geholfen haben. Der Prozess wirft Fragen zur rechtlichen Verantwortung auf.
Ein 60-jähriger Mann steht derzeit vor dem Landgericht Bielefeld, angeklagt wegen Beihilfe zum Totschlag. Er soll seinen Eltern, die am Ende des Januar 2024 ihr Leben ein bewusstes Ende gesetzt haben, geholfen haben.
Laut der Staatsanwaltschaft atmeten die beiden Elternteile Helium über Masken ein, während der Sohn davon wusste und ihnen möglicherweise assistierte. Die Mutter war zuvor mit Schlafmitteln sediert worden, was durch eine Obduktion bestätigt wurde, berichtet Staatsanwalt Christoph Mackel.
Die Mutter litt an Demenz, wodurch sich die Frage stellt, ob sie ihren Willen eigenständig bilden und äußern konnte. Mackel äußerte Bedenken zu ihrem Entscheidungsvermögen. Daher wurde der Sohn wegen Beihilfe zum Totschlag angeklagt, da er vermutlich die Maske und das Helium beschafft hat.
Der tragische Vorfall steht im Zusammenhang mit der Pflege der demenzkranken Mutter durch ihren Ehemann. Dieser fühlte sich anscheinend überfordert und wollte zusammen mit seiner Frau sterben, anstatt sie in ein Pflegeheim zu bringen. Seinem Sohn solle er dies ebenfalls mitgeteilt haben.
Der Vater habe die Maske zunächst seiner Frau aufgesetzt, bevor er selbst damit begann. Der Sohn informierte laut seinem Anwalt, Martin Rother, nach dem Vorfall schließlich die Polizei. Der Ausgang des Prozesses, der an drei Verhandlungstagen stattfinden wird, dürfte klärende Antworten auf die Verantwortung des Sohnes bei dem Sterbehilfeakt geben.
Quelle: WDR
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