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Gericht verhängt hohe Haftstrafen nach Erdbeben in Türkei

Zehntausende Menschen starben bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei Anfang 2023. Nun werden weitere Unternehmer zur Verantwortung gezogen.

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Eingestürzte Gebäude in der Türkei Boris Roessler/dpa

Istanbul (dpa) - Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei Anfang vergangenen Jahres sind der Besitzer und der Architekt eines Hotels, in dem 72 Menschen starben, jeweils zu einer Gefängnisstrafe von 18 Jahren und 5 Monaten verurteilt worden. Die beiden Männer hätten grob fahrlässig gehandelt, hieß es in der Urteilsbegründung. Das Gericht in der Provinz Adiyaman verurteilte am Mittwoch vier weitere Angeklagte zu Gefängnisstrafen zwischen 8 und 17 Jahren, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 

Unter den Todesopfern waren auch die 26 Mitglieder eines Schul-Volleyballteams aus Nordzypern, die in den Südosten der Türkei gereist waren, um dort an einem Turnier teilzunehmen. Sie befanden sich zu dem Zeitpunkt des Erdbebens in dem Hotel. Die nordzypriotische Regierung kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. 

Was war passiert?

Am 6. Februar hatten zwei Beben die Türkei und Nordsyrien erschüttert. In der Folge starben nach offiziellen Angaben 53.000 Menschen allein in der Türkei. Etwa 38.900 Gebäude stürzten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad vollständig ein. 

Rund 200.000 Gebäude wurden so schwer beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Die Provinz Hatay und besonders deren Hauptstadt Antakya waren am stärksten betroffen. Kritiker hatten der türkischen Regierung vorgeworfen, vor allem anfangs in der Erdbebenhilfe versagt und Baumängel geduldet zu haben.

© dpa-infocom, dpa:241225-930-327505/1