Die Informatik ist männlich
Gut bezahlt, hochgeschätzt, breit einsetzbar - Informatiker können ihre Stelle häufig wählen. Und wo bleiben die Informatikerinnen?


Düsseldorf (dpa/lnw) - Informatik ist immer noch ein weit überwiegend männlich dominierter Beruf - allerdings holen die Frauen ganz langsam ein wenig auf. Das geht aus einer Vorlage von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an den Gleichstellungsausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor. Das Thema steht dort diesen Donnerstag auf der Agenda.
Zwar waren Ende 2023 weiterhin rund 92 Prozent der auszubildenden Fachinformatiker in Nordrhein-Westfalen männlich. In absoluten Zahlen hat sich die Menge der weiblichen Interessenten innerhalb von zehn Jahren aber auf 951 fast verdoppelt.
Die Zahl der Männer in der IT-Ausbildung stieg demgegenüber seit 2013 um rund 61 Prozent auf knapp 10.800. Der Anteil der Frauen an den IT-Azubis kam im Zehnjahresvergleich nur im Schnecken-Tempo voran: von damals 6,6 auf jetzt 8,1 Prozent.
Dabei gibt es gute Gründe, sich zu trauen: Fachinformatiker könnten «praktisch in allen Branchen eingesetzt werden» und hätten sehr vielseitige Arbeitsbereiche, stellte Laumann in seinem Bericht fest. Der Großteil sei in größeren Betrieben mit eigener IT-Abteilung oder in eigenständigen Software- und Systemhäusern angestellt. Informationen, wie viele Frauen nach der Ausbildung oder einem Informatik-Studium in dem Beruf arbeiten, lägen der Landesregierung nicht vor.