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Geplatzter Schlauch führte zu Tod von zwei Feuerwehrleuten

Vor eineinhalb Jahren starben zwei Feuerwehrleute bei einem Einsatz. Eine Untersuchung hat ermittelt, wie das geschehen konnte.

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Brand in St. Augustin Sascha Thelen/TNN/dpa

Sankt Augustin (dpa) - Im Juni 2023 starben zwei Feuerwehrleute beim Löschen eines Brandes in Sankt Augustin - jetzt liegt der Unfallbericht dazu vor. Demnach waren die Feuerwehrleute beim Eintreffen an einem rauchenden Motorradladen zunächst von einer Standardsituation ausgegangen. Drei Feuerwehrleute betraten den Laden, um zu prüfen, ob sich dort noch Menschen aufhielten. 

Auf dem Rückzug aus dem Haus platzte plötzlich der Schlauch

Währenddessen, so der Bericht der Unfallkasse NRW und der Stadt Sankt Augustin, kam es plötzlich zu einer schlagartigen Brandausbreitung und großen Hitzeentwicklung. Die Feuerwehrleute wollten sich zurückziehen, dabei wurde ihr Feuerwehrschlauch beschädigt und platzte auf. Große Mengen Wasser hätten sich auf die drei Feuerwehrleute ergossen. Der Trupp «hatte keine Chance, sich dem Wasser zu entziehen», heißt es in dem Bericht. 

«Geht man davon aus, dass nicht nur der umgebende Rauch deutlich über 100 Grad Celsius heiß war, sondern auch alle umgebenden Oberflächen und insbesondere die Oberfläche der Schutzkleidung, ist von einer sehr massiven und schlagartigen Entstehung von Wasserdampf auszugehen.»

Ein Sprecher der Stadt Sankt Augustin sagte, Feuerwehrkleidung habe im Wesentlichen die Funktion, vor Hitze zu schützen. Wenn sie nass werde, verliere sie diese Funktion. Sie nehme dann Wasser auf, und wenn nasse Kleidung heiß werde, entstehe Wasserdampf. «Und wenn dieser Wasserdampf auf den Körper trifft, ist das natürlich gefährlich», erläuterte der Sprecher.

Einer der drei Feuerwehrleute rettete sich mit qualmender Schutzkleidung ins Freie, seine beiden Kollegen - ein Mann und eine Frau - schafften das nicht mehr.

© dpa-infocom, dpa:250110-930-340628/1