Landesweite Warnstreiks in Kliniken und Heimen geplant
Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst erhöht Verdi den Druck. Nach örtlich begrenzten Aktionen soll es nun landesweit Warnstreiks geben - Kliniken, Pflegeheime und Rettungsdienste sind betroffen.


Düsseldorf (dpa/lnw) - Beschäftigte von Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienst sind in NRW rund eine Woche vor einer neuen Tarifrunde für den öffentlichen Dienst landesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Für Donnerstag kündigte die Gewerkschaft Verdi an, dass sich am geplanten bundesweiten Warnstreiktag auch das Personal der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommen an vielen Standorten in NRW beteiligen werde. Es sei mit Einschränkungen in der Versorgung zu rechnen.
Landesweite Demos und zahlreiche Kundgebungen geplant
Im ostwestfälischen Bad Oeynhausen soll es am Morgen einen Demo-Zug und am Vormittag eine zentrale Kundgebung mit Verdi-Bundeschef Frank Werneke als Redner geben.
«Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen», kritisierte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler in einer Mitteilung.
Überblick über einige Veranstaltungen
Arbeitsniederlegungen soll es laut Verdi-Liste geben in:
- Ostwestfalen etwa mit Mühlenkreiskliniken, Auguste-Viktoria Klinik sowie Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, Kreiskliniken Herford-Bünde, Klinikum Lippe, Klinikum Bielefeld, Klinikum Gütersloh und Rettungsdienst in Lippe
- Im Raum Köln-Bonn-Leverkusen in Kliniken der Stadt Köln mit mehreren Krankenhäusern, LVR Klinik Bonn, LVR Klinik Köln, Sozialbetriebe Köln, Gemeinnützige Werkstätten Köln und Studierendenwerk Bonn
- Im Ruhrgebiet unter anderem in Knappschaft-Kliniken in Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bochum sowie LWL-Kliniken in Herten, Bochum, Marl, Klinikum Dortmund, Ruhrlandklinik und LVR Klinik Essen
- Im Münsterland in den LWL-Kliniken Lengerich und Münster
- Im Großraum Düsseldorf im Städtischen Klinikum Solingen, LVR Düsseldorf, LVR Langenfeld, Sana Remscheid und im Helios Wuppertal
Seit rund vier Wochen streiken Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen, um Druck im Tarifstreit zu machen. Bisher waren etwa Kitas, Entsorgungsbetriebe oder Busse und Bahnen in Köln und andernorts im Ruhrgebiet betroffen.
Verdi fordert für Beschäftigte von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Entgelt, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat, höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten das als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifgesprächsrunde beginnt am 14. März in Potsdam.