Landgericht setzt Prozess um Tod nach Abifeier fort
Die Emotionen schlugen zuletzt ungewöhnlich hoch. Gericht und Staatsanwaltschaft weisen Vorwürfe der Verteidiger und eines Angeklagten zurück. Jetzt geht die mündliche Verhandlung weiter.
Bielefeld (dpa) - Das Landgericht Bielefeld setzt heute (9.00 Uhr) den Prozess um einen tödlichen Angriff nach einer Abifeier in Bad Oeynhausen fort. Angeklagt sind drei Männer. Einem inzwischen 19-Jährigen, der als Haupttäter gilt, wirft die Staatsanwaltschaft Totschlag, Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil eines hilflosen Menschen vor.
Am vergangenen Verhandlungstag hatten der Syrer und seine Verteidiger für einen Eklat gesorgt. Der 19-Jährige hatte in einer verlesenen Erklärung tödliche Schläge und Tritte bestritten. Verbunden war die Erklärung mit Vorwürfen gegen die Ermittlungsbehörden, dass er als Syrer in ein Schema gepasst habe und nur deshalb angeklagt worden sei. Der Vorsitzende Richter und die Staatsanwaltschaft hatten dies empört zurückgewiesen.
Zwei ebenfalls 19-Jährige stehen wegen gefährlicher Körperverletzung und Hehlerei vor Gericht. Sie kommen aus Bad Oeynhausen und Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Dabei geht es um eine Tat im Juni 2024 im Kurpark von Bad Oeynhausen, bei der im Anschluss an eine Abiturfeier ein 20-Jähriger so schwer durch Schläge und Tritte verletzt wurde, dass er zwei Tage später im Krankenhaus mit schweren Hirnschäden starb.