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Neue KI-Fabrik in Jülich mit europäischer Dimension

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Am Forschungszentrum Jülich wird dafür künftig einer der schnellsten Computer der Welt in einer KI-Fabrik eingesetzt. Für Forschung und Praxis gleichermaßen.

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Forschungszentrum Jülich Oliver Berg/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Am Forschungszentrum Jülich im rheinischen Braunkohlegebiet entsteht ein Hochleistungszentrum für Künstliche Intelligenz (KI). Dreh- und Angelpunkt soll ein sogenannter Exascale-Computer namens «Jupiter» werden, wie die Landesregierung in Düsseldorf mitteilte. Der Rechner sei einer der schnellsten Computer der Welt und werde im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen. Mit der KI-Fabrik soll ein zentraler Pfeiler der europäischen Infrastruktur auf dem Gebiet entstehen.

Neuer Rohstoff: Künstliche Intelligenz

Die Rechenleistung des Supercomputers entspreche pro Sekunde etwa der von einer Million Smartphones. «Er ist quasi die Turbine für den neuen Rohstoff Künstliche Intelligenz», so die Landesregierung. Der Name der KI-Fabrik Jaif steht für «Jupiter Künstliche Intelligenz Fabrik». 

Jaif soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Es wird mit 55 Millionen Euro vom Gemeinsamen Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen, dem Bundesforschungsministerium sowie den Wissenschaftsministerien von Nordrhein-Westfalen und Hessen finanziert. Mehrere große Forschungsinstitutionen, darunter Fraunhofer-Institute und das KI-Zentrum der RWTH Aachen, haben sich dafür zusammengeschlossen.

Von der Kohle zur KI 

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte: «Nordrhein-Westfalen hat einen weiteren großen Schritt auf dem Weg von der Kohle zur KI gemacht». Die Einrichtung einer KI-Fabrik am Standort Jülich sei ein wesentlicher Meilenstein auf diesem Weg.

Mit der Jülicher Einrichtung soll eine neue KI-Gemeinschaft entwickelt werden, die Forschung und Entwicklung sowie Anwendung in Unternehmen unterschiedlicher Größe zusammenbringt. Vorbild dafür sei zum Beispiel eine Bäckerei-Kette, die mit KI-Unterstützung ihre Produktion so optimiert habe, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssten, hieß es.

Ziel: unabhängiger werden

Insgesamt sollen 13 KI-Fabriken in Europa entstehen. Die Einrichtung in Jülich soll dafür sorgen, dass sich die Standorte untereinander austauschen und die Entwicklung von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz möglichst effizient vorantreiben. So solle Europa unabhängiger von den KI-Entwicklungen aus den Vereinigten Staaten werden, teilte die Landesregierung mit. 

Das Forschungszentrum Jülich ist eine große wissenschaftliche Einrichtung mit den Hauptforschungsgebieten Energie, Information und Bioökonomie und insgesamt fast 7.500 Mitarbeitern. Die Einrichtung gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Förderer sind zu 90 Prozent der Bund und zu 10 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen.

© dpa-infocom, dpa:250312-930-401541/1