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Polizeieinsatz an der Hofsynagoge in Detmold

An einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude in Detmold ist es am Wochenende zu einer Sachbeschädigung gekommen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

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Sachbeschädigung an Hofsynagoge in Detmold Friso Gentsch/dpa

Detmold (dpa/lnw) - Die Polizei ermittelt nach einer Sachbeschädigung an der unter Denkmalschutz stehenden Hofsynagoge in Detmold. Der Schaden an der Eingangstür sei am Sonntag entdeckt worden, hieß es von der Polizei. Nach Informationen der «Lippischen Landeszeitung» ist die Tür komplett zerstört worden. Der Staatsschutz der Bielefelder Polizei ermittelt, da ein antisemitischer Hintergrund in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden könne. Nach Angaben einer Polizeisprecherin war es bereits in den vergangenen Wochen an der alten Hofsynagoge und im Umfeld zu mehreren Sachbeschädigungen gekommen. 

Die Synagoge aus dem Jahr 1633 steht unter Denkmalschutz. Erst im September hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster den Status bestätigt und eine Abrissgenehmigung abgelehnt. Das Urteil ist aber bisher nicht rechtskräftig. 

Der Besitzer des Gebäudes, ein Anwalt mit Kanzlei in der Nachbarschaft, will auf dem Gelände Parkplätze für seine Mandanten bauen lassen. Der Anwalt legte nach Angaben des OVG Beschwerde dagegen ein, dass eine Revision gegen das Urteil nicht zugelassen wurde. Sollte er damit Erfolg haben, würde sich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit dem Streit beschäftigen.

Bei der Polizei wurde als Reaktion auf die Sachbeschädigung für den Abend eine Mahnwache mit 50 Teilnehmenden vor der Synagoge angemeldet. Auch die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold unterstützt das Vorhaben.

© dpa-infocom, dpa:241021-930-266434/2