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SEK-Einsätze an 17 falschen Wohnungen in fünf Jahren

Spezialeinsatzkommandos der Polizei stürmen immer dann eine Wohnung, wenn der Verdächtige vermutlich bewaffnet ist. In seltenen Fällen irren sich die Beamten aber auch in der Tür.

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Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos Roberto Pfeil/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Spezialeinheiten der Polizei haben in NRW in fünf Jahren in 17 Fällen falsche Wohnungen gestürmt. Das ergibt sich aus der noch unveröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Landtag. Der «Kölner Stadt-Anzeiger» hatte zuvor berichtet.

Anlass der FDP-Anfrage war der Zugriff eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) im vergangenen Juni in Monheim. Dabei hatte man allerdings nicht die Wohnung verwechselt, sondern ein Mann (25) war fälschlich nach einer Rocker-Auseinandersetzung beschuldigt worden. 

Unschuldiger will Schadenersatz

Der Mann hat laut dem Papier des Innenministeriums Schadenersatzansprüche angemeldet. Ein Gericht habe dem im Grunde bereits zugestimmt. Das Polizeipräsidium Düsseldorf habe außerdem eine Entschuldigung und ein klärendes Gespräch angeboten.

Der FDP-Abgeordnete Marc Lürbke sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger»: «Die Polizei in Nordrhein-Westfalen leistet täglich einen herausragenden Job unter oft schwierigen Bedingungen. Doch wenn Unschuldige durch fehlerhafte Identifikation zum Ziel eines SEK-Einsatzes werden, dann schadet das nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Ansehen unserer Sicherheitskräfte.»

© dpa-infocom, dpa:250203-930-363851/1