Staatskanzlei gab 2024 weniger Geld für Wüst-Fotos aus
Zu Karneval ging Hendrik Wüst schon als «Insta-Präsident», weil die Opposition ihn regelmäßig wegen vieler Fotos von sich selbst kritisierte. 2024 gingen die Kosten deutlich zurück.


Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Landesregierung hat im vergangenen Jahr 85.706,87 Euro für die Begleitung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) durch Fotografen oder Videoteams bezahlt. Das teilte die Staatskanzlei auf dpa-Anfrage mit. Demnach sank die Summe im Vergleich zu 2023: Da waren es noch rund 101.000 Euro.
2023 war Wüst 124 Mal im Auftrag der Staatskanzlei fotografisch oder videotechnisch begleitet worden, 2024 kamen 98 Rechnungen zusammen. «Dabei kann eine Dienstleistung in Einzelfällen auch mehrere Termine des Ministerpräsidenten umfassen», sagte ein Sprecher der Staatskanzlei.
Die Staatskanzlei begründet die für Außenstehende immer noch hoch wirkenden Kosten mit dem geänderten Mediennutzungsverhalten der Bevölkerung - die sich zunehmend digital informiere. Da die Staatskanzlei selbst keine Fotografen beschäftige und die Mitarbeiter keine professionellen Fotografen seien, müsse man auf Externe zurückgreifen.
Honorare laut Staatskanzlei «marktüblich»
«Die Honorare für Fotografen sind vertraglich geregelt und entsprechen einer marktüblichen Höhe. Dabei greift die Staatskanzlei auf einen Pool-Rahmenvertrag mit unterschiedlichen Fotografen zurück», so der Sprecher.
Die Kosten für die Begleitung Wüsts durch Fotografen sorgen seit Jahren für Kritik der Opposition, die den Ministerpräsidenten - angelehnt an das soziale Netzwerk Instagram - «Insta-Präsident» taufte. Im vergangenen Jahr kam Wüst sogar als «Insta-Präsident» verkleidet zu einer Karnevalssitzung.
Die SPD-Opposition kritisierte die Ausgaben für 2024, auch wenn sie weniger geworden sind: «Die Kosten bewegen sich immer noch in einem sehr hohen Rahmen. Fast 86.000 Euro für die Selbst-Darstellung des Ministerpräsidenten sind ja kein Pappenstiel», so der Abgeordnete Christian Obrok.