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Studie lehnt A59-Tunnel ab - Duisburg droht mit Klage

Wie geht es weiter beim Streit um den A59-Ausbau in Duisburg? Die Stadt will wegen des Lärms dringend einen Tunnel. Die Autobahngesellschaft verweist auf ein Gutachten zu Kosten und Bauzeit.

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A59-Brücke Thomas Banneyer/dpa

Duisburg (dpa/lnw) -    Im Planungsverfahren für einen Ausbau der A59 bei Duisburg will die Autobahngesellschaft den von der Stadt geforderten Tunnel nicht weiter verfolgen. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass ein Autobahntunnel rund 2,3 Milliarden Euro teurer wäre als die Straßenführung in Hochlage und dass sich die Bauzeit mit einem Tunnel von 6,5 auf 12 Jahre fast verdoppeln würde, teilte die Autobahngesellschaft mit. 

OB: Vorschläge aus der Mottenkiste

Die Stadt Duisburg reagierte mit scharfer Kritik. «Wir behalten uns auf jeden Fall eine Klage ausdrücklich vor», sagte ein Sprecher auf Anfrage. «Die Menschen im Duisburger Norden haben mehr Lebensqualität durch die Tunnellösung verdient», erklärte der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD). «Wir werden alle rechtlichen und politischen Mittel ausschöpfen.» Er bezeichnete die Vorschläge einer erweiterten Hochstraße als «verkehrspolitische Maßnahmen aus der Mottenkiste der 1960er Jahre». 

Es geht um den sechsstreifigen Ausbau der A59 zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle Duisburg/Marxloh auf gut sechs Kilometern. In der aktuellen Vorzugsvariante seien für den Ausbau in Hochlage umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen wie Schutzwände und lärmmindernde Fahrbahnbeläge vorgesehen, so die Autobahngesellschaft. Dies würde eine «deutlich spürbare Verbesserung» zum Ist-Zustand mit sich bringen.

46 Meter «Regelbreite» für geplante Autobahn

Die Stadt lehnt einen Ausbau der Autobahn als Hochstraße im Ortsteil Meiderich wegen der Lärm- und Umweltbelastung strikt ab und fordert dort einen Tunnel. Im Ortsteil Hamborn müsse die geplante «Troglage» - mit sehr hohen Schutzwänden entlang der Straße - zum Schutz der Anwohner zusätzlich mit einem Deckel versehen werden. Laut der Stadt Duisburg hätte eine erweiterte Autobahn im Duisburger Norden in Hochlage eine «Regelbreite» von 46 Metern mit einem Abstand zur benachbarten Bebauung von teilweise unter zehn Metern.

Zeitdruck bei der Planung

Das umstrittene Planungsverfahren steht unter Zeitdruck. Kernstück der Straßenverbindung ist die 1,8 Kilometer lange Berliner Brücke, die unter anderem über den Rhein-Herne-Kanal und die Ruhr führt. Die Brücke ist marode und war deshalb im vergangenen Jahr bereits für den Schwerlastverkehr gesperrt worden. Sie muss nach übereinstimmender Auffassung aller Beteiligter möglichst bald ersetzt werden.

© dpa-infocom, dpa:250314-930-404025/2