Überflutungsfläche soll Anwohner bei Hochwasser schützen
Ein riesiges Becken soll überlaufendes Rhein-Wasser ab einem bestimmten Pegel aufnehmen. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf extreme Hochwasser in der Vergangenheit.


Köln (dpa/lnw) - Eine neue Überflutungsfläche soll mehrere zehntausend Anwohner im Kölner Norden bei Hochwasser schützen. Die geplante Fläche soll bis zu 30 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen und damit Hochwasserspitzen am Rhein um bis zu 17 Zentimeter kappen, teilte das nordrhein-westfälische Umweltministerium mit. Es handele sich um die größte Maßnahme dieser Art in NRW.
Rund um die Fläche würden Bauwerke geschaffen, die ein kontrolliertes Fluten und späteres Ablassen des Wassers auf einer Fläche von insgesamt 670 Hektar ermöglichten. «Wir können dieses Becken wie eine Badewanne steuern – mit einem Riesen-Schutzeffekt für die Menschen», sagte Umweltminister Oliver Krischer (Grüne). «Das hilft nicht nur Köln, sondern auch Düsseldorf und allen Rheinunterliegern bis in die Niederlande.»
Der «Retentionsraum Worringen» soll künftig geflutet werden, wenn am Kölner Pegel eine Höhe von mindestens 11,70 Meter erreicht ist und eine Hochwasserwelle von mehr als 11,90 Metern prognostiziert wird.
Die Genehmigung durch die Bezirksregierung für den Bau liege nun vor, so dass die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe mit der detaillierten Planung und der Auftragsvergabe beginnen könnten. 2034 soll die künstliche Fläche fertig sein. Die Gesamtkosten betragen laut Ministerium 226 Millionen Euro.