In Aachen wird eine 36-jährige Pflegemutter wegen Totschlags angeklagt. Ihr wird vorgeworfen, ihr Pflegekind getötet zu haben.

Prozess in Aachen gegen Pflegemutter wegen Totschlags

In Aachen muss sich eine 36-jährige Frau wegen des Vorwurfs des Totschlags vor Gericht verantworten. Dies berichtet der WDR. Ihr wird vorgeworfen, ihre neun Monate alte Pflegetochter getötet zu haben.

Die Angeklagte und ihr Ehemann, die in Hückelhoven leben, hatten zwei Pflegekinder aufgenommen. Nach außen hin schien ihre Familie liebevoll zu sein, sodass die zuständigen Behörden keinen Verdacht schöpfen konnten. Laut Staatsanwaltschaft soll die 36-Jährige jedoch an einem Tag im Oktober vor zwei Jahren die Kontrolle über sich verloren haben. Der Vorfall ereignete sich, als das Kleinkind während des Frühstücks nicht essen wollte.

Berichten zufolge soll die Angeklagte das Mädchen entweder zu Boden oder gegen eine Wand geworfen haben, was zu schweren Kopfverletzungen führte. Obwohl das Kind noch am selben Tag ins Krankenhaus gebracht wurde, starb es nach wenigen Tagen an den erlittenen Verletzungen.

Überforderung als Hintergrund

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 36-Jährige mit der Versorgung ihrer zwei Pflegekinder überfordert war und sich in einem körperlichen und psychischen Ausnahmezustand befand. Zudem litt sie unter gesundheitlichen Problemen und chronischen Schmerzen. Diese Aspekte könnten den Kontext der Tat beeinflusst haben.

Ob die Vorwürfe tatsächlich den Hergang der Ereignisse reflektieren, bleibt Gegenstand des Gerichtsverfahrens. Das zweite Pflegekind der Angeklagten ist mittlerweile bei einer anderen Pflegemutter untergebracht worden.

Die Geschehnisse rund um den Fall werfen wichtige Fragen zur Pflegefamilienbetreuung und den Herausforderungen auf, mit denen Pflegeeltern konfrontiert sein können.

Quelle: WDR