IG Metall stimmt über massive Stellenstreichungen und Abfindungen bei Ford Köln ab. 2900 Stellen sollen bis Ende 2027 abgebaut werden.
Inmitten der Diskussionen über umfangreiche Stellenstreichungen bei Ford in Köln sind die Mitglieder der Gewerkschaft IG Metall ab Dienstag erneut zur Urne gerufen. Das Unternehmen plant, bis Ende 2027 insgesamt 2900 Stellen abzubauen, bietet den betroffenen Mitarbeitenden allerdings auch hohe Abfindungen an.
Rund 10.000 Mitglieder der IG Metall stimmen bis einschließlich Donnerstag darüber ab, ob sie die Beendigung des Arbeitskampfes befürworten, der im Mai mit einer starken Mehrheit von 93,5 Prozent initiiert wurde. Die Auseinandersetzung um die Stellenstreichungen hatte bereits zu Warnstreiks sowie zu einem eintägigen Streik geführt.
Die IG Metall und der Betriebsrat haben sich mit dem Management über die Grundlagen des Stellenabbaus und die gleichzeitig angebotenen Abfindungen geeinigt. Diese wurden schließlich in einen umfassenden 60-seitigen Vertrag überführt, wie der Vertrauenskörperleiter der IG Metall, David Lüdtke, erläuterte.
Die Abstimmung erfolgt an Wahlurnen an den Toren des Ford-Werks. Wie die Rundschau Online berichtet, sind dazu bereits 25 bis 30 Informationsversammlungen durchgeführt worden, um die Belegschaft über die Vereinbarung zu informieren. Zudem erhielten die IG Metall-Mitglieder die Abstimmungsunterlagen per Post.
Ein Quorum von 75 Prozent war für den Streik notwendig, während für die Zustimmung zur Beendigung mindestens 25 Prozent erforderlich sind. Lüdtke zeigte sich optimistisch, diese Marke signifikant zu überschreiten.
Gewerkschaft und Betriebsrat betrachten das Verhandlungsergebnis als ein „Sicherheitsnetz für die gesamte Belegschaft“. Die Abfindungen, die den Mitarbeitenden angeboten werden, liegen nach Angaben der Arbeitnehmervertreter deutlich über dem Branchendurchschnitt. Für viele Beschäftigte könnten Abfindungen von über 200.000 Euro realistisch sein, in einigen Fällen sogar bis zu 300.000 Euro.
Zudem plant Ford, bestimmte Betriebsteile auszulagern, was weitere 1000 Stellen betreffen könnte. Dabei sollen bestehende Arbeitskonditionen für die Beschäftigten unangetastet bleiben.
Ford zieht in Erwägung, etwa den Werkzeugbau sowie die Kantine an externe Betreiber zu übergeben. Diese Schritte sind Teil einer umfassenderen Restrukturierungsstrategie, die auch darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Quelle: WDR, dpa, Rundschau Online
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