Stiftung Warentest warnt: Gefährliche Produkte bei Temu und Shein – NRW fordert strengere Kontrollen
Die Stiftung Warentest hat bei einer aktuellen Untersuchung alarmierende Ergebnisse zu Produkten der chinesischen Online-Plattformen Temu und Shein veröffentlicht. Die Mehrzahl der getesteten Artikel erfüllt demnach nicht die EU-Sicherheitsanforderungen – von überhitzten Ladegeräten über schwermetallbelasteten Schmuck bis zu Kinderspielzeug mit zu hohen Formaldehyd-Werten.
Laut Stern warnt die Stiftung Warentest eindringlich vor giftigen und gefährlichen Produkten auf beiden Verkaufsplattformen. Bei der Untersuchung fielen besonders zu heiße Ladegeräte, mit Schwermetallen belasteter Schmuck und Baby-Spieltücher mit überhöhten Formaldehyd-Werten negativ auf, wie das Handelsblatt berichtet.
Der Spiegel spricht sogar von Schwermetallwerten, die tausendfach über den zulässigen Grenzwerten liegen. Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Oberösterreich ergab zudem, dass von 20 untersuchten Kleidungsstücken sieben als nicht verkehrsfähig eingestuft wurden – sie dürften in der EU eigentlich gar nicht verkauft werden.
Die Politik reagiert zunehmend auf die Problematik. Nordrhein-Westfalen fordert strengere Zollvorschriften und Kontrollen für chinesische Onlinehändler wie Temu und Shein, wie YouTube berichtet. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kritisiert laut Wirtschaftswoche: „Anbieter aus Drittstaaten wie Temu und Shein untergraben die Standards des EU-Binnenmarkts.“
Deutschland unterstützt die Pläne der EU-Kommission für eine Zollreform, wie Stock3 meldet. Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert laut Table.Media Zölle gegen Billigwaren, da chinesische Importe enormen Preisdruck verursachen würden.
Verbraucherschützer gehen die geplanten EU-Maßnahmen allerdings nicht weit genug. Sie kritisieren die vorgesehenen Regelungen als unzureichend, wie Golem am 8. Februar 2025 berichtete. Die Verbraucherzentrale warnt generell: „Günstig heißt nicht automatisch sicher“ und rät Verbrauchern, beim Online-Shopping besonders auf echte Prüfsiegel zu achten.
Auch international geraten die Plattformen zunehmend unter Druck. Wie das Cross-Border Magazine berichtet, hat die US-Regierung im Mai 2025 ein wichtiges Zoll-Schlupfloch geschlossen und damit speziell E-Commerce-Giganten wie Temu und Shein ins Visier genommen. Dies könnte das bisherige Geschäftsmodell der Billiganbieter erheblich beeinträchtigen.
Für Verbraucher in Nordrhein-Westfalen bedeuten die aktuellen Entwicklungen erhöhte Vorsicht beim Online-Shopping auf diesen Plattformen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, besonders bei Produkten, die mit Haut in Kontakt kommen oder für Kinder gedacht sind, auf etablierte Händler mit geprüften Sicherheitsstandards zurückzugreifen. Bis strengere Kontrollen greifen, bleibt das Risiko beim Kauf von Billigware aus Fernost für die Verbraucher bestehen.
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