Hanna Hansen, einst Model und Kickbox-Weltmeisterin, wird in Bielefeld aktiv. Wer ist die umstrittene Influencerin?
Die kontroverse Islamismus-Influencerin Hanna Hansen, die unter dem Künstlernamen Viktoria Stadtlander bekannt ist, hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Früher als Model, DJane und Kickbox-Weltmeisterin aktiv, propagiert sie mittlerweile eine radikale Salafisten-Weltanschauung.
Mit einer Followerschaft von über 200.000 auf Plattformen wie Instagram und TikTok hat Hansen eine erhebliche Reichweite erlangt. Der Nordrhein-Westfalen-Verfassungsschutz warnt vor ihrer Einflussnahme, da sie ihre Plattform nutzt, um salafistische Veranstaltungen zu bewerben.
Am 13. September wird Hansen bei einer Veranstaltung der Schweizer Organisation „Islamic Power“ in Bielefeld auftreten. Der NRW-Verfassungsschutz steht bereits im Austausch mit den örtlichen Polizeibehörden in Bezug auf den Auftritt.
Die 41-jährige Hansen wurde in Herford geboren und war einst auf internationalen Modemessen in Städten wie Paris, New York und Mailand tätig. Zudem war sie als DJane bei großen Events wie der Loveparade und der Formel 1 aktiv. Ihre sportliche Karriere im Kickboxen endete jedoch 2022 nach einer Augenverletzung.
Hansen konvertierte 2021 zum Islam. Laut Eren Güvercin, einem Journalisten und Islamismus-Experten, sei ihre Verbindung zur salafistischen Szene erst später gewachsen. Ihr aktuelles Auftreten umfasst ein Kopftuch und traditionelle Gewänder, was sich von ihrem früheren Stil unterscheidet.
Güvercin beschreibt Hansen als eine interessante Figur, welche die salafistische Ideologie mit ihrem persönlichen Lebensstil verbindet. Sie spricht in ihren Videos junge Frauen direkt an und gibt ihren Zuhörerinnen das Gefühl, dass der Salafismus einen neuen Lebensstil darstellt.
Der NRW-Verfassungsschutz hebt hervor, dass Hansen enge Verbindungen zu anderen Akteuren der salafistischen Szene pflegt, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Pierre Vogel. Diese Netzwerke könnten ihre Reichweite und Wirkung weiter verstärken.
Die SPD-Opposition im Land hat bereits angekündigt, dass sie Veranstaltungen wie die von Hansen gerne verbieten würde. Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD, äußerte, dass solche Veranstaltungen eng von der Polizei begleitet werden sollten, um bei Bedarf intervenieren zu können. Sie betonte die Notwendigkeit aller rechtsstaatlichen Mittel, um diese Versammlung zu verhindern.
Experten wie Güvercin fordern zudem ein Zusammenspiel zwischen politischen Maßnahmen und identitätsstiftenden Angeboten der muslimischen Community, um junge Menschen vor extremistischer Ideologie zu schützen.
Quelle: WDR, NRW-Verfassungsschutz, Interview mit Eren Güvercin
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