In der Kita ‚Kleine Hände‘ haben alle Erzieher gekündigt, aber der Träger hat Lösungen vorgestellt. Der Neubau bringt frischen Wind.
In der evangelischen Kindertagesstätte „Kleine Hände“ in Kempen haben innerhalb einer Woche sowohl die Leitung als auch das gesamte pädagogische Personal gekündigt. Diese Entwicklung hat bei den betroffenen Eltern große Sorgen und Unsicherheiten ausgelöst. Viele fragten sich, ob ihre Kinder nach den Sommerferien in der Einrichtung bleiben oder in eine andere Kita wechseln müssten.
Simone Schlagkamp, die die Eltern als Vertreterin beim Jugendamtselternbeirat Kempen (JAEB) vertritt, äußerte die Belastungen, die diese angespannte Situation mit sich brachte: „Das ist für uns Eltern eine Situation, die man nicht in Worte fassen kann.“ Die Ärzte mussten schnell handeln, nachdem die Kündigungen bekannt wurden, da kein Konzept für eine derartige Situation bereit lag, so Frauke Dehning-Marwedel vom Presbyterium.
Der kirchliche Träger der Kita, der evangelische Kirchenkreis Krefeld-Viersen, hat zügig erste Lösungsansätze präsentiert. Ab dem neuen Kitajahr wird die Anzahl der betreuten Kinder von 44 auf 37 reduziert. Dies geschieht im Rahmen der Umgestaltung der Kita, die aktuell in ein neues Gebäude überführt wird. Dieses Neubauprojekt soll am 12. September sein Richtfest feiern und künftig bis zu 68 Kinder in vier Gruppen beherbergen.
Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro, wobei die Stadt Kempen 800.000 Euro übernimmt. Die Mitarbeitenden der benachbarten Kita St.-Peter-Allee haben bereits ihre Unterstützung angeboten, um den Neustart zu ermöglichen, und einige werden aushelfen. Lisa Hinrichsen und Laura Baumert von der St.-Peter-Allee wechselten vorübergehend ihre Urlaubstage, um gemeinsam mit dem neuen Team der „Kleinen Hände“ Lösungen zu erarbeiten.
Die Eltern wurden in einem Informationsabend über die neuen Entwicklungen informiert. Eine Mutter schilderte die Emotionen: „Es musste einfach mal alles raus.“ Nach zwei Stunden intensiver Gespräche schien eine erste Klärung der dringendsten Fragen in Reichweite. Laura Baumert, die künftig als neue Leiterin fungieren wird, betonte, dass Vertrauen aufgebaut werden muss: „Jede Familie hat ihr Paket zu tragen.“
Bewerbungsgespräche laufen bereits, und einige neue Mitarbeitende konnten bereits eingestellt werden. Die Sorge der Eltern bleibt, dass die Kinder sich an ein komplett neues Team gewöhnen müssen, besonders mit dem Schulstart vor der Tür. Eine Mutter erzählte von den Bedenken ihres Sohnes, der die Erzieher als „ausziehend“ bezeichnete.
Das Ziel besteht nun darin, einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, sodass die Bestandskinder ab Juni 2026 in den neuen Neubau umziehen können. Die Grundsatzüberlegung ist, die beiden Kitas „Kleine Hände“ und „St.-Peter-Allee“ näher zusammenzubringen und Synergien zu schaffen. In der nächsten Zeit genießen die Familien eine dreiwöchige Sommerpause, die für alle Beteiligten eine willkommene Erholungsphase darstellt.
„Diese Anspannung war nicht auszuhalten“, resümierte Simone Schlagkamp, während die Eltern hoffnungsvoll auf einen Neuanfang blicken.
Quelle: WDR
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