Das Kölner Start-up Detechgene entwickelt Tests, die schnell und präzise auf Erreger reagieren. Drei Millionen Euro Investitionen sichern Markteintritt 2026.
Das Start-up Detechgene aus Köln entwickelt ein neuartiges Diagnosesystem, das die medizinische Testsituation erheblich verbessern könnte. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen kurz vor der Markteinführung seiner Tests für verschiedene Erreger, die sowohl präzise als auch schnell Ergebnisse liefern können.
Die Innovation umfasst ein Kit, das anwendungsfreundlich und so schnell wie ein Antigentest ist, jedoch die Präzision eines PCR-Tests aufweist. Der Mitgründer und Entwicklungsingenieur Dr. Robin Bayer hebt hervor, dass die Technik bereits ausgereift ist, und es nun darum gehe, die erforderlichen Zertifizierungen zu erhalten und die Massenproduktion zu starten.
Um die letzten Schritte in Richtung Markteinführung zu bewältigen, hat Detechgene kürzlich drei Millionen Euro von Investoren aus Köln und der Region erhalten. Dieses Kapital stammt aus einer zweiten Finanzierungsrunde, die 2022 initiiert wurde. Das Team besteht mittlerweile aus 18 Mitarbeitern, die unter der Führung von Dr. Bayer und Dr. Reza Esmaillie arbeiten.
Die Testsysteme könnten insbesondere in der heutigen Zeit von großem Nutzen sein, da herkömmliche PCR-Tests oft mit längeren Wartezeiten verbunden sind. Im Gegensatz dazu liefert das neue System bereits nach etwa 20 Minuten Ergebnisse, was einen entscheidenden Vorteil in der Diagnostik darstellt.
Die Handhabung erfordert lediglich eine Speichelentnahme, bevor die Probe in einen „Test-Pen“ eingeführt wird. Dieses Testsystem kann nicht nur Speichelproben analysieren, sondern auch Blut-, Urin- oder Stuhlproben überprüfen und gleichzeitig auf mehrere Erreger testen.
Derzeit konzentriert sich die Entwicklung auf ein Panel, das verschiedene Atemwegserkrankungen, darunter Influenza A, B, SARS-CoV-2 und RSV, erkennen kann. Zukünftige Panels könnten auch Magen-Darm-Erkrankungen berücksichtigen.
Die Tests basieren auf speziellen Reagenzien, die als „Primer“ bekannt sind und zur Identifizierung der entsprechenden Erreger entwickelt werden müssen. Die präzise Designierung dieser Primer ist entscheidend für die Testgenauigkeit.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Testsystems sind vielfältig. Dr. Bayer weist darauf hin, dass eine Entwicklung eines Panels für Krankenhauskeime denkbar ist. Jahreszahlen des Bundesgesundheitsministeriums zeigen, dass 10.000 bis 15.000 Menschen in Deutschland jährlich an Krankenhausinfektionen sterben.
Eine schnelle Diagnostik wäre auch im internationalen Kontext von großer Bedeutung. So könnten die Tests dringend benötigte Abhilfe bei der Diagnostik von Tropenkrankheiten leisten. Insbesondere in Ländern mit mangelhafter medizinischer Infrastruktur, wie Nigeria, könnten solche Testverfahren lebensrettend sein.
Die Markteinführung der Tests könnte jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da der Zertifizierungsprozess komplex und langwierig ist. Derzeit konzentriert sich Detechgene auf die Ausstattung von Krankenhäusern und Kliniken, bevor die Tests für private Kunden erhältlich sind.
Die Gründer sind zuversichtlich, dass sich der Aufwand langfristig lohnen wird, da zahlreiche Marktchancen in Aussicht stehen.
Quelle: Rundschau Online
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