Nordrhein-Westfalen und Bayern unterscheiden sich stark in der Energiewende: Während NRW Windräder boomt, führt Bayern bei Solarzellen.
Um die deutschen Klimaziele bis 2045 zu erreichen, benötigt das Land erheblich mehr Ökostrom. In einem Vergleich von Bayern und Nordrhein-Westfalen, den der WDR und der Bayerische Rundfunk (BR) angestellt haben, zeigen sich deutliche Unterschiede in der Entwicklung von Windkraft und Solarenergie.
NRW führt in der Windenergie, während Bayern sich als „Sonnenland“ präsentiert. Mit 1.309 geplanten Windrädern belegt NRW bundesweit den dritten Platz, während Bayern nur auf Platz neun liegt und lediglich 195 Windräder in Planung hat. Dies geht aus dem Marktstammdatenregister hervor.
Ein Grund für die schwächere Entwicklung in Bayern ist die frühere 10H-Abstandsregel, die den Bau von Windrädern lange Zeit hemmte. Diese Regel wurde zum Teil durch das Wind-an-Land-Gesetz 2022 gelockert, jedoch bleibt der Planungsprozess in Bayern aufgrund der dortigen Verwaltungsstruktur langwierig.
Im Gegensatz dazu hat NRW 2023 die 1.000-Meter-Abstandsregel zwischen Windrädern und Wohngebieten aufgehoben und strebt an, die für Windkraft vorgesehenen Flächen schneller zur Verfügung zu stellen. Zudem wird in NRW ein Bürgerbeteiligungsgesetz umgesetzt, das Anwohner an den Erlösen von Windparks beteiligt.
In der Solarenergie hat Bayern jedoch klar die Nase vorn. Mit einer jährlichen Durchschnittsstrahlungsintensität von 1.150 Kilowattstunden pro Quadratmeter übertrifft es NRW, wo es nur 1.035 Kilowattstunden sind. Etwa 60 % der Solarparks in Bayern befinden sich auf landwirtschaftlichen Flächen. In NRW liegt der Anteil nur bei 7,5 %.
Trotz der Unterschiede setzen beide Bundesländer alles daran, ihre Ökostromproduktion zu steigern. Während Bayern verstärkt in Windkraftanlagen investieren möchte, wird in NRW der Ausbau von Freiflächen-Solarparks forciert.
Ein Fazit ist, dass beide Bundesländer zwar verschiedene Stärken in der Energiewende zeigen, jedoch noch erheblich mehr Ökostrom benötigt wird, um die Klimaziele zu erreichen.
Quellen: WDR, Bayerischer Rundfunk
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