Die Neonazigruppe „Kombat 89“ nutzt Social Media zur Radikalisierung. Die Polizei ermittelt intensiv gegen die Gruppe im Ruhrgebiet.
Die rechtsextreme Gruppe „Kombat 89“, die im Ruhrgebiet aktiv ist, hat sich durch die Verbreitung verstörender Videos in sozialen Medien wie TikTok und Instagram radikalisiert. Ihre Beiträge, die oftmals mit einem harten Techno-Beats unterlegt sind, zeigen Mitglieder der Gruppe bei martialischen Posen und im Umgang mit Waffen.
Seit einem Bericht eines Online-Rechercheteams über die Gruppierung hat die Polizei in Hagen Ermittlungen eingeleitet und eine Razzia beim mutmaßlichen Anführer durchgeführt. Dabei wurden verbotene Waffen und digitale Daten sichergestellt. Parallel dazu zeigt sich, dass die Gruppe auf den erhöhten öffentlichen Druck reagiert hat.
Die Mitglieder von „Kombat 89“ sind überwiegend Jugendliche, die aus Städten wie Hagen, Herdecke und Essen stammen. Laut einem Mitglied des Rechercheteams zeigt sich eine gefährliche Radikalisierung unter den 17 bis 19-Jährigen, die durch das Internet, insbesondere durch TikTok, gefördert wird. Es wird befürchtet, dass die Aggressivität, die in den Videos veranschaulicht wird, auch in realen Handlungen mündet.
Felix Schenk, ein Sprecher des Bündnisses „Herdecke gegen Rechts“, äußert, dass soziale Medien durch ihre Anziehungskraft und die einfache Verbreitung von Inhalten ein Nährboden für rechtsextreme Ideologien sein können. Die Problematik wird zunehmend ernst genommen, und am 30. August wird eine Demonstration unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rechts“ veranstaltet, um Aufmerksamkeit auf die Gefahren dieser Radikalisierung zu lenken.
Ein 18-jähriger Hauptakteur der Gruppe, der noch bei seinen Eltern lebt, wurde aufgrund seiner rechtsextremen Umtriebe kommunikativ mit seiner Familie konfrontiert, die besorgt um ihn ist. Es wird berichtet, dass er durch die öffentliche Diskussion möglicherweise seinen Lebensweg geändert hat.
Aktuelle Ermittlungen des Hagener Staatsschutzes zeigen, dass die Polizei die Gruppierung „Kombat 89“ und mögliche Vernetzungen mit anderen rechtsextremen Gruppen in Nordrhein-Westfalen aufmerksam verfolgt. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Gefährdung nicht nur in digitalen Räumen, sondern auch auf der Straße besteht.
Diese Entwicklungen werfen ein beunruhigendes Licht auf die Verbreitung von Rechtsextremismus unter Jugendlichen und die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen gegen solch gefährliche Ideologien.
Quelle: WDR
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