Schwimmbäder in NRW stehen vor großen Herausforderungen. Personalnot und Sanierungsbedarf gefährden die Bäderlandschaft.
In Nordrhein-Westfalen stehen viele Hallen- und Freibäder vor ernsthaften Problemen. Die Anlagen sind oft marode, und es mangelt an qualifiziertem Personal. Trotz dieser Herausforderungen gibt es jedoch auch positive Ansätze zur Rettung der Bäderlandschaft.
Bereits seit Jahren wird über ein Bädersterben diskutiert, die Lage wird als kritisch bewertet. Eine offizielle Statistik zur Bäderlandschaft existiert zuletzt aus dem Jahr 2000. Diese steht in starkem Gegensatz zu aktuellen Zahlen des Projekts „Bäderleben“, das zeigt, dass die Zahl der Bäder, die für den Schwimmsport oder die Schwimmausbildung geeignet sind, um 43 Prozent gesunken ist.
Die Bäderallianz, ein Netzwerk aus verschiedenen Verbänden rund um das Badewesen, fordert vom Bund jährlich eine Milliarde Euro für Sanierungsmaßnahmen. Laut einer Umfrage sind bundesweit jedes sechste Freibad und jedes siebte Hallenbad innerhalb der nächsten drei Jahre von der Schließung bedroht, sollten keine Sanierungen erfolgen.
Ein großes Problem ist der Mangel an Fachkräften. Der Bundesverband der deutschen Schwimmmeister schätzt, dass etwa 3.000 Fachkräfte in der Branche fehlen. Dies führt oft zu zeitweisen Schließungen oder verkürzten Öffnungszeiten der Bäder. Um dem entgegenzuwirken, setzen einige Bäder auf Saisonkräfte oder Aushilfen. Beispielsweise versucht die Köln-Bäder-Gesellschaft, Studierende mit speziellen Angeboten, wie einem vergünstigten Deutschlandticket und Mitarbeiterveranstaltungen, zu gewinnen.
In einigen Städten gibt es bereits kreative Ansätze, um Schwimmbäder zu sichern. So hat die Stadt Duisburg eine Kampagne ins Leben gerufen, die den Titel „Rettet die Freibadsaison“ trägt. Diese hatte großen Anklang und führte dazu, dass alle Freibäder öffnen konnten.
Auch Bürgerinitiativen zeigen Engagement. In Drolshagen wurde ein Förderverein gegründet, um das dortige Bad zu retten, nachdem die Stadt kündigte, die Sanierung nicht finanzieren zu können. Außerdem sind in Krefeld private Initiativen aktiv, die sich um den Neubau eines kleineren Bads kümmern.
Wenn Sanierungen durchgeführt werden, sind die Bäder häufig über lange Zeit geschlossen. In Bonn wird eine Traglufthalle genutzt, um das Schwimmen auch außerhalb der Freibadsaison zu ermöglichen. Eine neue Schwimmhalle, die 15 Millionen Euro kosten soll, ist ebenfalls in Planung und wird nach zehn Jahren wieder abgebaut, sobald andere Bäder fertig saniert sind.
Die Herausforderungen sind groß, aber es gibt auch Hoffnung für die Bäderlandschaft in NRW.
Quelle: WDR
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