Ein sechsjähriger Junge wurde in einem Wald bei Utrecht von einem Wolf angegriffen. Details über den Vorfall und Expertenaussagen.
Am Mittwochmorgen kam es in einem Waldgebiet nahe Utrecht zu einem ungewöhnlichen Vorfall: Ein sechsjähriger Junge wurde von einem Wolf angegriffen und dabei verletzt. Wie die zuständige Verwaltung des Waldgebiets „Den Treek“ mitteilte, befand sich der Junge in Begleitung mehrerer Erwachsener auf dem Weg zur Austerlitzer Pyramide.
Während das Kind im Wald spielte, wurde es plötzlich von einem Wolf angegriffen und mitgeschleift. Die anwesenden Erwachsenen reagierten schnell und adäquat: Sie schlugen mit Stöcken auf den Wolf ein, was dazu führte, dass dieser das Kind losließ und in den Wald flüchtete. Der Junge musste anschließend mit einem Krankenwagen zur Behandlung transportiert werden. Berichten zufolge wurde er am Rücken verletzt.
Im Gespräch mit dem niederländischen Sender NOS äußerte die Mutter des Kindes, dass sie zunächst dachte, es handele sich um einen verspielten Hund. Der Vater des Jungen gab zu, dass die Familie durch den Vorfall erschüttert sei und sie sich bewusst sei, wie viel Glück sie gehabt hätten.
Experten identifizierten den wolf, der für den Angriff verantwortlich ist, als „Bram“, einen als Problemwolf bekannten Bewohner der Region. Er hat bereits in der Vergangenheit für mehrere Vorfälle gesorgt. Am 23. Juli 2025 entschied ein Gericht, dass der Wolf erschossen werden darf.
Die Verwaltung des Waldgebiets hat seit dem Vorfall dazu geraten, das Gebiet bis auf Weiteres nicht mit Kindern oder Hunden zu betreten. Auch die Niederländischen Behörden warnen die Bevölkerung vor dem Betreten von Wald- und Naturschutzgebieten in der Umgebung von Utrecht.
Wolf-Experte Wolfgang Kwasnitza vom NABU bezeichnete das Verhalten des Wölfe als außergewöhnlich und merkte an, dass solche Angriffe zwar beunruhigend, aber extrem selten sind. In Deutschland sei ein vergleichbares Verhalten bislang nicht beobachtet worden. Kwasnitza warnt jedoch, dass der Wolf als potenzielle Gefahr für Nutztiere in NRW betrachtet werden muss, wo 25 bis 30 Wölfe ansässig sind.
Für Schafe und Ziegen stellen Wölfe bereits eine Gefahr dar. Im letzten Jahr wurden in NRW 273 Nutztiere durch Angriffe verletzt oder getötet. Kwasnitza betont die Notwendigkeit von Herdenschutzmaßnahmen, um solche Vorfälle zu verhindern.
Die aktuellen Entwicklungen und der Vorfall bei Utrecht rufen zum Nachdenken über den Umgang mit Wildtieren und die Sicherheit in Naturräumen auf.
Quellen: WDR, NOS, NABU, Umweltministerium
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