Issa Al H. tötete drei Menschen beim Stadtfest in Solingen und hatte IS-Videos auf seinem Handy.

Terror-Prozess in Solingen

Im aktuellen Prozess gegen Issa Al H., der im August 2024 während des Stadtfestes in Solingen drei Menschen mit einem Messer tötete, wurde bekannt, dass der Angeklagte in den Tagen vor der Tat zahlreiche Videos der Terrororganisation IS auf seinem Handy ansah. Ein Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) berichtete im Gericht, dass die Auswertung von Al H.s Handys eindeutige Beweise für die Verbindung zu extremistischen Inhalten lieferte.

Umfangreiche Ermittlungen

Bei der Durchsuchung des Handys stießen die Ermittler auf eine Vielzahl von Inhalten, die sich mit dem IS und dschihadistischen Themen befassten. Dazu gehörten Videos, die Hinrichtungen und Anschläge zeigen, sowie Beiträge, die den Märtyrer-Tod verherrlichten. Das BKA entdeckte zudem Spuren seiner Kommunikation in sozialen Medien wie WhatsApp, Telegram und TikTok, in denen Al H. einschlägige Inhalte empfing und teilte.

Tätersuche und Isolation

Deutliche Hinweise auf Al H.s Geheimhaltungstaktik wurden ebenfalls festgestellt. So verwendete er eine App, die seinen Standort verschleierte, und hatte offenbar auch Interesse an der Nutzung des Darknets. Ein Ermittler erklärte, dass es ihm wichtig war, seine digitalen Spuren zu verwischen, was teilweise erfolgreich war.

Religiöse Inhalte und dschihadistische Symbole

Zusätzlich zu den extremistischen Videos fanden die Ermittler religiöse Texte auf einem weiteren Handy des Angeklagten. Diese beinhalteten auch Glaubensfragen und behandelten das Thema der Stellung der Frau aus der Perspektive der Muslim-Bruderschaft. In vielen seiner Selbstportraits, die oft vermummt waren, war Al H. mit dem erhobenen „Tauhid-Finger“ zu sehen, einem Symbol, das häufig von Dschihadisten verwendet wird.

Ob Issa Al H. in Solingen im Auftrag des IS handelte, bleibt Gegenstand weiterer Verhandlungen.

Quelle: WDR