Günter Wallraff, der bekannte Journalist, lebt seine Leidenschaft für Tischtennis aus und lädt prominente Gegner ein.
In Köln, im Stadtteil Ehrenfeld, findet man sich oft in der gemütlichen Hinterhofatmosphäre von Günter Wallraff wieder. Hier spielt der bekannte Investigativjournalist seit über einem Jahrzehnt leidenschaftlich Tischtennis, und das gleich täglich, wenn es seine Zeit erlaubt. Die einfache, aber gut genutzte Joola-Tischtennisplatte auf dem Gelände zieht zahlreiche Gäste an, darunter auch namhafte Persönlichkeiten.
Der Beginn eines jeden Spiels wird von einem freundlichen Handschlag begleitet, bevor die beiden Spieler an die Platte treten. Wallraff, bekannt für seine unkonventionelle Spielweise, beschreibt sein Spiel als eine Reflexion seiner Lebensweise: „Ich spiele, wie ich lebe.“ Dies zeigt sich in seiner kreativen und oft überraschenden Technik, die er während der Ballwechsel anwendet. Selbst wenn er gesteht, keine klassische Rückhand zu haben, beeindruckt sein intuitiver Spielstil seine Gegner immer wieder.
Sein Schläger, ein alter Holzschläger mit verblassten Gummiresten auf der einen Seite, ist ganz im Geiste des Tischtennis: einzigartig und mit Geschichte. Die Materialwahl und die einfallsreiche Handhabung zeigen, dass Wallraff nicht nur spielt, sondern das Spiel auch als einen „Kampfsport“ versteht, in dem der Gegner als gleichwertiger Partner anerkannt wird.
Zu seinen Gegnern gehören auch prominente Namen wie Salman Rushdie und Timo Boll. Letzterer trat einmal in einem hochemotionalen Match gegen Wallraff an, das per Livestream übertragen wurde. Der Journalist, der in der Vergangenheit auch als Undercover-Reporter tätig war, schaffte es, seinen Gegner zu dominieren, ohne diesen jedoch bloßzustellen. In einem weiteren amüsanten Vorfall stellte Wallraff eine junge Frau vor die Herausforderung, gegen ihn zu spielen, bis sie einen Satz gewinnt – ein Vorhaben, das sie Augen zu Augen bis zum Morgengrauen begleitete.
Während die Ballwechsel oft durch intensives Spiel geprägt sind, bleibt die Atmosphäre zwischen den Spielern bemerkenswert freundlich. Wallraff, der in der Öffentlichkeit oft als leidenschaftlicher Erzähler auftritt, legt beim Tischtennis Wert auf Konzentration und Sparsamkeit in der Sprache. Statt Lächeln begleiten energische „Ja!“-Rufe die Punkte während der duellierenden Spielzüge.
Seine Vielzahl an Gegnern umfasst nicht nur Stars, sondern auch politische Dissidenten, die zeitweise Schutz bei ihm fanden. Seine Tischtennis-Variationen aus der Vergangenheit kreieren emotionale Erinnerungen, in denen persönliche Erlebnisse und Anekdoten miteinander verwoben werden. So ist das Spiel nicht nur ein Wettkampf, sondern auch eine Form des Austauschs und des Geschichtenerzählens.
Wallraff, der nach wie vor aktiv ist, plant auch für die Zukunft. Ideen für eine Erweiterung seiner Tischtennishalle, die möglicherweise von einem befreundeten Architekten entworfen werden könnte, sind bereits in der Diskussion. Ob die Pläne Wirklichkeit werden, bleibt abzuwarten, genauso ungewiss wie der Ausgang eines jeden Tischtennismatches.
Quelle: WDR
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