Ein Bruder bleibt, der andere muss Krefeld verlassen – Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf

Verwaltungsgericht Krefeld entscheidet über Schicksal zweier Brüder

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat über zwei Klagen entschieden, die sich gegen die Stadt Krefeld richteten. In diesem Fall geht es um zwei Brüder aus Albanien, die als Kleinkinder ihre Mutter verloren haben. Nun hat das Gericht entschieden, dass einer der Brüder in Deutschland bleiben darf, während der andere ausreisen muss.

Die beiden jungen Männer sind Stiefsöhne einer Frau, die in Krefeld lebt und griechischer Herkunft ist. Mit dem Erreichen des 21. Lebensjahres drohte der Stadt Krefeld die Abschiebung der Brüder. Dagegen reichten sie Klage ein, was schließlich zu dem aktuellen Urteil führte.

Die Umstände des Falls sind komplex. Der Vater der Brüder lebt ebenfalls in Krefeld und arbeitet als Fahrer in einem Betonmischwerk, ist jedoch nach einer Schulteroperation gesundheitlich beeinträchtigt. Die Familie umfasst zudem drei weitere Kinder, darunter Zwillinge im Kita-Alter.

Das Verwaltungsgericht benötigte nach den Verhandlungen rund drei Wochen, um die Urteile zu fällen. Das Gericht stellte in seiner Entscheidung die individuellen Lebensumstände und die familiären Bindungen in den Vordergrund.

Das Urteil wirft Fragen zur Integrationspolitik und zum Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen auf und könnte somit weitreichende Folgen für andere ähnliche Fälle haben.

Quelle: Rheinische Post