Vinted-Nutzerinnen werden Opfer: Ihre Fotos landen in Telegram-Kanälen. Frauen fordern besseren Schutz.
Nutzerinnen der Secondhand-Plattform Vinted werden zunehmend Opfer von bildbasierter sexualisierter Gewalt. Ihre Verkaufsfotos landen ohne Zustimmung in Telegram-Kanälen und auf Pornoseiten, wie aktuelle Berichte zeigen.
Frauen, die auf Vinted ihre Kleidung verkaufen, sehen sich mit einem erschreckenden Problem konfrontiert: Ihre harmlosen Produktfotos werden ohne ihr Wissen in sexualisierten Kontexten missbraucht. Laut Spiegel landen die Bilder auf Pornoseiten und in speziellen Telegram-Gruppen, wo sie sexualisiert kommentiert werden.
Die Telegram-Kanäle tragen Namen wie „Girls of Vinted“ und werden von anonymen Personen betrieben. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gibt sich eine Person namens „Sara“ als 29-jährige Frau aus Mailand aus und befüllt die Kanäle mit den gestohlenen Bildern. Utopia bestätigt, dass Nutzerinnen der Secondhand-Plattform in diesen Kanälen ohne Einverständnis ins Visier geraten.
Eine Kölner Onlineverkäuferin namens Mina hat laut Spiegel eine Petition gestartet, um Vinted „wieder sicher zu machen“. Viele betroffene Frauen fordern von der Plattform bessere Schutzmaßnahmen. Der Deutschlandfunk Kultur berichtet, dass Verkäuferinnen zunehmend Schutz vor dem Missbrauch ihrer Fotos einfordern.
Die Plattform steht bereits wegen Datenschutzverstößen in der Kritik. Im Juli 2024 verhängte die litauische Datenschutzbehörde laut Datenschutzticker ein Bußgeld von fast 2,5 Millionen Euro gegen Vinted. Gindat berichtet, dass unter anderem Verstöße bei der Löschung personenbezogener Daten festgestellt wurden.
Als bevölkerungsreichstes Bundesland ist NRW besonders betroffen. Viele Nutzerinnen aus Nordrhein-Westfalen verkaufen auf der Plattform ihre Secondhand-Kleidung. Die Kölnerin Mina, die die Petition initiierte, zeigt exemplarisch, dass auch Frauen aus NRW aktiv gegen den Missbrauch vorgehen. Neben dem Foto-Missbrauch warnt Jurawelt auch vor verschiedenen Betrugsmaschen auf der Plattform, von gefälschten Zahlungsbestätigungen bis zu Phishing-Links.
Wie das Neue Deutschland erklärt, handelt es sich beim Missbrauch privater Bilder um bildbasierte sexualisierte Gewalt. Diese findet vor allem digital statt, wo die Hemmschwelle niedrig und die Reichweite groß ist. Betroffene Frauen leiden oft unter psychischen Folgen und ziehen sich aus dem digitalen Raum zurück.
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