Welche Rolle spielt das Wetter im Smalltalk? Experten diskutieren die Veränderung durch den Klimawandel.

Wetter im Smalltalk: Ein unverfängliches Thema oder Fettnäpfchen?

Wetter ist ein Thema, das unseren Gesprächen stets innewohnt, ob es uns nun erfreut oder nervt. Laut WDR hat der Klimawandel jedoch unsere Herangehensweise an diese Gespräche fundamental verändert.

Der Wandel der Wettergespräche

Martin Döring, Linguist und Mitarbeiter im Hamburger Klima-Exzellenzcluster CLICCS, erläuterte, dass Wetter früher hauptsächlich als harmloses Smalltalk-Thema galt. Heute wird es oft als ernstes Problem wahrgenommen, insbesondere unter dem Einfluss von Klimawandel und Wetterextremen. Diese Veränderung spiegelt wider, wie stark das Wetter unsere Emotionen und Gedanken beeinflussen kann.

Die Einteilung in „gutes“ und „schlechtes“ Wetter

Was genau versteht der Einzelne unter „gutem“ oder „schlechtem“ Wetter? Döring erklärt, dass die Beurteilung von Wetterbedingungen oft in Verbindung mit eigenen Erfahrungen und emotionalen Zuständen steht. Die Mehrheit könnte sonnige Tage als angenehm und regnerische als ungünstig empfinden. Der Experte verdeutlicht dies mit dem Beispiel des Satzes „Es gab vom Chef ein ganz schönes Donnerwetter“, der metaphorisch genutzt wird, um eine unangenehme Situation zu verdeutlichen.

Sprache und Klimawandel

Ein zentraler Aspekt in der Diskussion ist die Frage, welche Begriffe wir für den Klimawandel verwenden sollten. Döring spricht sich für den Begriff „Klimawandel“ aus, da Begriffe wie „Klimakrise“ oder „Klimakatastrophe“ die Menschen möglicherweise abschrecken könnten. Er ermutigt dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren und offen für neue, angemessene Begriffe zu sein, wenn es um Gespräche über Klima und Wetter geht.

Die über Jahre etablierten Smalltalk-Themen entwickeln sich weiter, und es ist von Bedeutung, sich der Veränderungen in unserer Gesprächskultur bewusst zu sein.

Quelle: WDR