In Köln scheitert ein wichtiger Wohnungsbau mit 400 Einheiten. Die Initiative wurde aufgrund wirtschaftlicher Veränderungen gestoppt.
In Köln sind die Pläne für ein Bauprojekt mit 400 neuen Wohnungen gescheitert. Das Projekt sollte auf dem Gelände der früheren RWE-Power-Zentrale am Stüttgenweg in Lindenthal umgesetzt werden. Der Hamburger Projektentwickler Garbe Urban Real Estate Germany hat sich jedoch entschieden, die Entwicklung nicht weiter zu verfolgen.
Von den geplanten Wohnungen sollten 280 als sogenannte Service-Wohnungen für Senioren dienen, die zusätzlich Betreuungsangebote wie ambulante Pflege und Fahrdienste hätten bieten sollen. Die restlichen 120 Wohnungen sollten zu vergleichsweise günstigen Mieten angeboten werden, die zwischen 50 und 80 Quadratmetern groß gewesen wären.
Garbe äußerte sich nicht zu den konkreten Gründen für den Rückzug, teilte aber mit, dass die zuständige Gesellschaft, die Stüttgenweg GmbH, ihre Pläne eingestellt hat. Ein Sprecher von RWE erklärte, dass Garbe sich auf Grund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen während der Corona-Krise aus dem Projekt zurückgezogen habe.
Die Immobilie selbst hat weiterhin verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, darunter seniorengerechtes Wohnen und Büronutzungen, die nach wie vor auf dem Markt nachgefragt werden. RWE plant, die Immobilie zu verkaufen, seit alle rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens 2024 an andere Standorte gewechselt sind.
Die Situation ist nicht neu, da bereits 2022 Schwierigkeiten für das Bauprojekt in Lindenthal erkennbar waren, als der Projektpartner von Garbe, die Terragon AG, Insolvenz anmeldete. Trotz dieser Herausforderungen hatte Garbe zunächst an dem Vorhaben festgehalten.
Mit dem Scheitern dieses Projekts in Lindenthal und dem Rückzug eines anderen Investors in Mülheim, der ebenfalls 222 Wohnungen planen wollte, sind nun insgesamt 622 Wohnungen vorerst nicht realisierbar. Darunter sind 187 geförderte Wohnungen, die für Mieter mit niedrigen Einkommen gedacht waren.
In Köln gibt es eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere für seniorengerechte Angebote. Der zuletzt veröffentlichte Bericht zur kommunalen Pflegeplanung zeigt, dass Lindenthal im Vergleich zu anderen Bezirken nur wenige solcher Wohnungen hat.
Zusammenfassend verstärkt der Rückzug von Garbe die Herausforderungen, vor denen Köln im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum steht.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
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