Die Wohnungssuche in Köln wird für Familien zunehmend frustrierend. Beliebt, aber unbezahlbar.
In Köln ist Wohnraum, insbesondere bezahlbarer, ein rares Gut. Die Familie von Sandra Byna, Mutter einer anderthalbjährigen Tochter, ist auf der Suche nach mehr Platz für ihre Familie. Aktuell lebt sie mit ihrem Partner Lukas Koschmieder und Tochter Leni auf lediglich 49 Quadratmetern in der dritten Etage eines Wohnhauses in der nördlichen Altstadt, unweit des Klingelpützparks.
Die kleine Wohnung, die sie für 740 Euro Warmmiete bewohnen, umfasst ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, eine kleine Kochnische, ein innenliegendes Bad und einen kleinen Balkon. Sandra Byna, die 2019 als Single in die Wohnung einzog, begann mit der Wohnungssuche, als sie 2023 von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Obwohl sie optimistisch begann, ist sie bis heute erfolglos geblieben.
Die Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt übersteigt das Angebot bei weitem. Laut Rundschau Online wurden im Jahr 2024 nur 1819 neue Wohnungen in Köln fertiggestellt – der niedrigste Wert seit 1990. Darüber hinaus ist der Bauüberhang, also die Zahl genehmigter, aber nicht fertiggestellter Wohnungen, stark angestiegen. Studien, unter anderem vom Kölner Haus- und Grundbesitzerverein, belegen, dass Köln bis zum Jahr 2040 etwa 90.000 neue Wohnungen benötigt.
Im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland hat Köln die größte Diskrepanz zwischen dem Bedarf an Wohnraum und den tatsächlich fertiggestellten Wohnungen. In den letzten drei Jahren konnte lediglich 37 Prozent des Bedarfs gedeckt werden.
Nachdem Sandra Byna und ihr Partner über 200 Wohnungsanfragen gestellt haben, reagierten viele Vermieter nicht auf ihre Anfragen. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung stellte sich als langwierig und frustrierend heraus. Neben Onlineplattformen schaltete Byna Annoncen in lokalen Zeitungen, trat Wohnumtauschnetzwerke bei und bemühte sich um Mund-zu-Mund-Propaganda. Oft war sie bei Besichtigungen mit zahlreichen anderen Interessenten zusammen, was die Aussicht auf eine Zusage weiter verringert hat.
Byna und Koschmieder schilderten auch, dass sie häufig das Gefühl haben, als Familie nicht ausreichend attraktiv zu erscheinen, insbesondere weil Sandra sich derzeit in Elternzeit befindet. Diese Beobachtung verstärkt den Druck, eine passende Wohnung zu finden, bevor sie wieder arbeiten geht.
Die Familie hat ihre Ansprüche im Laufe ihrer Suche erheblich angepasst, sowohl bei der Budgetierung als auch bei der Wohnflächenexposition. Ursprünglich schwebte ihnen eine Wohnung für 1400 Euro warm vor, mittlerweile sind sie bereit, bis zu 1700 Euro zu zahlen. Dennoch möchten sie nicht über ihre finanziellen Möglichkeiten hinausgehen und dabei wichtige Aspekte wie Urlaub nicht vernachlässigen.
Ein Umzug aus der Innenstadt wird nicht ausgeschlossen, jedoch haben sie nach wie vor die Hoffnung, in Köln bleiben zu können. Sandra Byna äußert den Wunsch, dass Familien in der Wohnungspolitik mehr Beachtung finden sollten und plant, möglicherweise auch Aushänge in ihrer Nachbarschaft zu machen, um ihre Suche zu unterstützen. Der Frust über die Wohnungsnot in Köln ist für viele Familien greifbar, und die Herausforderungen sind erheblich.
„Es ist wirklich frustrierend. Egal, was man macht, es reicht einfach nicht“, sagt Byna abschließend über ihre Erfahrungen in der aktuellen Wohnungssituation.
Quelle: Rundschau Online
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