Lieferando-Beschäftigte streiken für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Jobabbau in Köln, Bonn und Leverkusen.
In Köln, Bonn und Leverkusen haben die Beschäftigten von Lieferando für zwei Tage zu einem Streik aufgerufen. Heute findet zunächst eine Demonstration in der Kölner Innenstadt statt.
Die Sorgen unter den Fahrern, den sogenannten Ridern, sind groß. Laut Marc Kissinger, dem Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Köln, möchten die Beschäftigten ihre Jobs behalten. Das Unternehmen hat im Juli angekündigt, bis Ende des Jahres 2.000 Arbeitsplätze abzubauen. Dies betrifft auch Leverkusen, da die Auslieferungen zunehmend durch Mitarbeiter von Subunternehmen erfolgen sollen.
Die Gewerkschaft sieht in dem angekündigten Stellenabbau von rund 20 Prozent eine potenzielle Vorstufe zu weiteren Entlassungen. Sie erinnert daran, dass in anderen Ländern, wie Österreich und Frankreich, ähnliche Veränderungen bereits stattfinden, wobei in Österreich Lieferando kaum noch eigene Mitarbeiter beschäftigt.
Obwohl Lieferando in einer Stellungnahme erklärt hat, dass Subunternehmen lediglich fünf Prozent aller Bestellungen übernehmen sollen und das Unternehmen weiterhin auf eigene Fahrer setzt, äußern die Gewerkschafter ihre Zweifel daran.
Die Gewerkschaft NGG fordert mit den Streiks unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde, sechs Wochen Urlaub sowie ein 13. Monatsgehalt. Zudem sollen Nacht- und Wochenendschichten besser vergütet werden. Ein Sozialtarifvertrag, auf den sie dringen, wurde von Lieferando jedoch bisher abgelehnt.
Die aktuelle Kundgebung in Köln zeigt den Protest der Mitarbeiter: Rund 100 Fahrerinnen und Fahrer aus allen drei Städten haben sich in einem Demonstrationszug zusammengefunden, um für ihre Arbeitsplätze und bessere Bedingungen zu kämpfen. Von Seiten des Unternehmens wird jedoch nicht mit Einschränkungen aufgrund des Streiks gerechnet, da die meisten Bestellungen ohnehin von den Restaurants selbst geliefert werden.
Die Situation um den Jobabbau und die Streiks bei Lieferando wird weiterhin verfolgt. Die nächsten Berichte sind bereits angekündigt.
Quelle: WDR
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